Wütende Spanier melden sich zurück

Von SPOX
Pau Gasol steht mit seinen Spaniern mittlerweile doch wieder voll im Soll
© getty

Gruppe B wird immer interessanter! Nach ihren Startschwierigkeiten melden sich Pau Gasol und Co. mit einer dominanten Leistung zurück, derweil verliert Kroatien sensationell gegen Nigeria. Im Südamerika-Duell hat Argentinien in einem dramatischen Duell gegen Gastgeber Brasilien gewonnen. Der überragende Andres Nocioni traf kurz vor Schluss einen sensationellen Wurf zur Verlängerung, an dessen Ende Manu Ginobili die Nerven behielt.

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Gruppe B

Argentinien (3-1) - Brasilien (1-3) 111:107 2OT (BOXSCORE)

Punkte: Andres Nocioni (37) - Nene (24)

Rebounds: Andres Nocioni (11) - Nene (11)

Assists: Facundo Campazzo (11) - Raul Neto (4)

Was für eine epische Schlacht in einem epischen Tollhaus. Die brasilianischen Fans in der Carioca-Arena sorgten für eine lautstarke und emotionale Kulisse gegen den Nachbar-Staat, aus dem natürlich auch jede Menge Fans den Weg an den Zuckerhut angetreten hatten. Die Atmosphäre wäre eines Finals würdig gewesen - dabei war es doch "nur" ein Gruppenspiel.

Dieses "nur" hatte es allerdings in sich, da besonders die Gastgeber mit dem Rücken zur Wand standen und einen Sieg dringend brauchten. Dieses Wissen schien sie zu Beginn noch zu hemmen - der erste Durchgang ging mit 28:19 an die Gauchos. Durch ein spektakuläres zweites Viertel war die Angelegenheit aber schnell wieder gedreht, sodass sich ein atemberaubender Schlagabtausch entwickelte.

Kurz vor dem Ende der regulären Spielzeit fand dieser dann seinen dramatischen Höhepunkt. Die Brasilianer führten mit drei Punkten, als der überragende Andres Nocioni einen Dreier aus der Ecke nahm - und nur den Ring traf. Das Glück war allerdings auf der Seite der Argentinier, sodass das Leder dreimal auf dem Ring umhersprang und dann vom Brett aus doch noch reinfiel - Verlängerung.

Von diesem Schock erholten sich die Brasilianer allerdings schnell und fanden in der fälligen Overtime wieder in die Spur. Die erste Extra-Zeit endete allerdings weniger spektakulär, sodass weitere fünf Minuten gespielt werden mussten - in denen der ebenfalls starke Facundo Campazzo zunächst wichtige Dreier traf, ehe in der Crunchtime Manu Ginobili den Sack von der Freiwurflinie zumachte.

Spanien (2-2) - Litauen (3-1) 109:59 (BOXSCORE)

Punkte: Pau Gasol (23) - Mindaugas Kuzminskas (17)

Rebounds: Felipe Reyes (9) - Jonas Valanciunas (10)

Assists: Sergio Llull (6) - Mantas Kalnietis, 4 andere (2)

Kurzzeitig sah es ja mal danach aus, als würden die Spanier richtige Probleme kriegen - jetzt ist das Weiterkommen allerdings wieder deutlich wahrscheinlicher. Zwar gaben die Litauer, die das Viertelfinale bereits sicher hatten, nicht unbedingt den hundertprozentigen Einsatz, dennoch war die iberische Dominanz in dieser Partie beeindruckend. Und das direkt vom Start weg.

Die Zuschauer in der Carioca Arena hatten kaum geblinzelt, da führten die Spanier bereits mit 10:2 und genau so lief es die ganze Partie über. Der bärenstarke Pau Gasol (23 Punkte, 7/9 FG) und seine Kollegen waren in jeder Hinsicht überlegen und hatten die Partie bereits früh entschieden. Nikola Mirotic (17 Punkte), Rudy Fernandez (13), Ricky Rubio und Felipe Reyes (beide 11) konnten sich ebenfalls auszeichnen.

Die Spanier haben im Duell mit Argentinien jetzt noch die Chance, sich doch wieder eine recht gute Position fürs Viertelfinale zu ergattern - logischerweise würden sie Team USA gerne so lange wie möglich aus dem Weg gehen.

Die Litauer müssen noch einmal gegen Kroatien ran - dann aber gerne mit etwas besseren Leistungen von ihren NBA-Stars. Zwar spielten Mindaugas Kuzminskas (17 Punkte) und Mantas Kalnietis (16) sehr gefällig, aber vor allem von Jonas Valanciunas (0 Punkte, 0/6 FG) und Domantas Sabonis (5, 2/7 FG) muss einfach deutlich mehr kommen.

Kroatien (2-2) - Nigeria (1-3) 76:90 (BOXSCORE)

Punkte: Bojan Bogdanovic (28) - Michael Umeh (19)

Rebounds: Krunoslav Simon, Dario Saric (6) - Ike Diogu (12)

Assists: Roko Ukic (4) - Ebi Ere (6)

Man muss es wohl so sagen: Das war die größte Sensation des bisherigen Turniers! Für Nigeria dürfte man diesen Sieg ohnehin als einen der größten ihrer Basketball-Geschichte bezeichnen, zumal sie mit einem Sieg über Brasilien im letzten Spiel jetzt sogar noch eine Chance aufs Viertelfinale hätten. Das könnte klappen, wenn sie erneut dermaßen dominant von draußen schießen.

Stolze 17 Dreier (bei 36 Versuchen) prügelte der Afrikameister den Kroaten in den Korb, wobei vor allem das Trio Michael Umeh, Josh Akognon und Ebi Ere überragte und 13/21 Dreier versenkte. Zwar hielt der erneut richtig starke Bojan Bogdanovic (28 Punkte) sein Team im Spiel, am Ende konnte er aber auch nichts mehr gegen die beeindruckende Effizienz Nigerias ausrichten.

Zumal ihm diesmal die Unterstützung fehlte. Roko Ukic (10) punktete zwar noch zweistellig, von Dario Saric (7) oder Mario Hezonja (5) kam aber definitiv zu wenig. Nun müssten sie es gegen Litauen im letzten Gruppenspiel besser machen, um sicher ins Viertelfinale einzuziehen.

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