Nikolai Kornhaß holt Bronze im Judo

SID
Nikolai Kornhaß gewann Bronze in Rio
© getty

Starke 100-m-Läufer(innen), Premieren-Medaille für die Schwimmer und Bronze nach dem silbernen "Sister Act" erneut im Judo: Die Mannschaft des Deutschen Behindertensportverbandes (DBS) ist auch am Freitag bei den Paralympics in Rio de Janeiro auf Medaillenjagd gegangen. Vor allem die Sprinter wussten mit dreimal Edelmetall zu überzeugen.

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Bereits am Vormittag hatte Claudia Nicoleitzik aus Püttingen über 100 m für einen silbernen Auftakt gesorgt. Am Abend legte die sehbehinderte Katrin Müller-Rottgardt aus Wattenscheid im Olympia-Stadion mit Bronze nach. Felix Streng aus Leverkusen machte es ihr bei seiner Premiere kurz darauf nach. Zudem rundete Frances Herrmann aus Cottbus mit Platz drei im Speerwurf den erfolgreichen Tag der Leichtathleten ab.

Denise Grahl brach indes bei den Schwimmern den Bann. Die 23-Jährige aus Rostock holte über 50 m Freistil in 33,16 Sekunden hinter der Amerikanerin McKenzie Coan (32,42) Silber und feierte ihren größten internationalen Erfolg. "Das war ein super Tag für mich. Mit der Medaille hatte ich vorher gar nicht unbedingt gerechnet, daher freue ich mich umso mehr", meinte die Kranken- und Altenpflegerin.

Im Judo hatte Nikolai Kornhaß das Doppel-Silber der Zwillingsschwestern Carmen und Ramona Brussig offenbar besonders motiviert. Der 23-Jährige aus Gundelfingen gewann in der Klasse bis 73 kg überraschend das kleine Finale gegen den Japaner Aramitsu Kitazono mit Ippon. "Das ist perfekt gelaufen. Ich bin einfach nur glücklich", sagte Kornhaß nach Bronze.

Glücklich waren auch die Leichtathleten. Nikoleitzik (26) musste sich über 100 m in der Klasse T36 mit persönlicher Bestzeit (14,64) nach einem starken Finish nur der Argentinierin Yanina Andrea Martinez (14,46) geschlagen geben.

Streng: Zufrieden mit Medaille, aber...

"Als ich auf die Anzeigetafel geschaut habe, war ich sehr überrascht über die Zeit", sagte eine glückliche Nicoleitzik. Dabei hatte sie zur Hälfte des Rennens noch auf Platz vier gelegen. "Da dachte ich schon kurzzeitig: Keine Medaille, das ist schade. Aber dann habe ich mich reingekämpft."

Müller-Rottgardt lief in der Klasse T12 in 11,99 Sekunden ebenfalls Bestleistung. "Damit habe ich nicht gerechnet. Von so einer Zeit habe ich nur geträumt. Ich brauche sicher noch ein bisschen, bis ich das realisiere", sagte Müller-Rottgardt.

Auch der 21 Jahre alte Streng freute sich "tierisch" über seine erste Paralympics-Medaille, zumal er zuletzt noch angeschlagen gewesen war. "Ich wollte das Ding rocken, aber damit habe ich überhaupt nicht gerechnet", sagte er. Etwas weniger euphorisch war Herrmann (27) nach Platz drei mit einer Weite von 18,16 m: "Natürlich bin ich mit der Medaille zufrieden. Aber ich wollte persönliche Bestleistung werfen, das hätte zumindest für Silber gereicht."

Radsportler Erich Winkler (48) aus Landshut verpasste dagegen in der 3000-m-Verfolgung im kleinen Finale Bronze gegen den Niederländer Arnoud Nijhuis (27). Der viermalige Paralympicssieger Michael Teuber (48) aus München hatte als Fünfter knapp das Duell gegen Winkler verpasst.

"Auf der einen Seite ist es ohne Medaille immer scheiße und Platz vier ist absolut undankbar", sagte Winkler: "Auf der anderen kann ich mich nicht ärgern: Ich bin Bestzeit gefahren, habe das kleine Finale erreicht und besser kann ich es einfach nicht."

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