Auch Kenia will sein NOK auflösen

SID
Sport-Kenia versinkt im Chaos
© getty

Der kenianische Sport versinkt im Chaos. Kenias Sportminister Hassan Wario verkündete nach Skandalen und Peinlichkeiten in Rio die Auflösung des Nationalen Olympischen Komitees.

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Direkt im Anschluss sagte NOCK-Generalsekretär Paul Francis, der Sportminister habe dafür keine Befugnis.

Wario gab dem NOCK die Schuld für die "Schwierigkeiten" und "Pannen", die Kenias Auftritt bei den Sommerspielen in Rio getrübt hatten. "Die Vorwürfe an das Nationale Olympische Komitee stellen eine immense Bedrohung für das Ansehen der Olympischen Spiele in Kenia dar", sagte Wario auf der Pressekonferenz.

"Der Minister hat keine Befugnis, das NOCK aufzulösen"

Nur Minuten später hingegen behauptete Generalsekretär Francis, der direkt neben Wario saß, dass dies nicht Aufgabe der Regierung sei. "Der Minister hat keine Befugnis, das NOCK aufzulösen. Wir werden das Büro nicht räumen und weiter im Amt bleiben", sagte Francis. Zudem machte er die Regierung für das Chaos bei Olympia verantwortlich.

Leichtathletik-Trainer John Anzrah hatte sich in Rio bei einer Doping-Kontrolle angeblich für den 800-m-Läufer Ferguson Rotich ausgegeben. Einen Tag später hatte das Internationale Olympische Komitee (IOC) hingegen erklärt, der Trainer habe sich im Kontrollbereich mit einer falschen Akkreditierung aufgehalten und sei von einem Doping-Kontrolleur aufgefordert worden, eine Probe abzugeben. Noch bevor Anzrah dies tat, sei die Verwechslung aufgefallen.

Zudem hatte die Ethikkommission des Leichtathletik-Weltverbandes IAAF den kenianischen Olympiafunktionär Michael Rotich vorläufig suspendiert. Rotich soll den Zeitpunkt von Kontrollen an betroffene Sportlern verraten haben. Außerdem hatte das NOCK Kenias Speerwurf-Weltmeister Julius Yego offenbar kein Flugticket nach Rio de Janeiro gebucht.

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