Russlands Volleyballer besiegen Deutschland

SID
Marcus Popp verlor mit der deutschen Mannschaft das Auftaktmatch gegen die russische Mannschaft
© Getty

Deutschlands Volleyballer haben beim olympischen Turnier die befürchtete Auftaktpleite gegen den Mitfavoriten Russland kassiert. Die besten Punktesammler waren Jochen Schöps und Georg Grozer.

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Georg Grozer sank nach der bitteren Auftaktpleite der deutschen Volleyballer fassungslos auf einen schwarzen Plastikstuhl. Russlands Riesen um 2,18-Meter-Mann Dimitri Muserski waren beim klaren 0:3 (29:31, 18:25, 17:25) zum Auftakt des olympischen Turniers eine Nummer zu groß für sein Team gewesen. Nach den heimlichen Träumen von der ersten Olympia-Medaille seit 40 Jahren war es eine harte Landung in der Realität.

Dennoch hatte Bundestrainer Vital Heynen schon kurz danach seinen Humor wiedergefunden. "Wir sind in diesem Sommer immer weiter nach oben gekommen, aber heute sind uns unsere Grenzen aufgezeigt worden. Aber vielleicht sehen wir ja Russland im Finale wieder", sagte der Belgier.

Es war erst die zweite 0:3-Niederlage in seiner Amtszeit - ein Zeichen, wie stark der Weltranglistenzweite Russland gespielt hatte. Aber auch dafür, dass sein Team im entscheidenden Moment bei weitem nicht seine Topleistung abrufen konnte.

Grozer enttäuscht

"Es war schon sehr enttäuschend. Der erste Satz war noch in Ordnung, aber der Rest war nicht die Mannschaft, die ich kenne", sagte Grozer. Das galt im Besonderen auch für ihn, der als einer der besten Diagonalangreifer der Welt gilt.

Mit zehn Punkten war er gemeinsam mit Jochen Schöps zwar wie gewohnt der beste deutsche Punktesammler, doch auf der anderen Seite schaffte Maxim Michailow 21 Zähler. Genau der Mann, der wegen einer Verletzung gar nicht hatte spielen sollen.

Schlecht aufgeschlagen habe man, ruhiger und cleverer müsse man spielen, meinte Routinier Marcus Popp. "Wir müssen zu unserem Spiel finden, sonst können wir gleich nach Hause fahren", befand Libero Markus Steuerwald.

Die Steigerung muss schnell kommen: Nächster Gegner in der Hammer-Vorrundengruppe ist am Dienstag Peking-Olympiasieger USA, den das deutsche Team beim Weltliga-Finale kürzlich erst 3:2 besiegt hatte. Die besten vier Mannschaften der Sechser-Vorrundengruppe qualifizieren sich für das Viertelfinale.

Sechs Satzbälle abgewehrt

Das bleibt auch weiter das Minimalziel des deutschen Teams, auch wenn der Auftakt herb enttäuschte - bis auf Durchgang eins. Aus dem 8:13-Rückstand wurde eine 22:20-Führung, doch die Russen kamen in der dramatischen Endphase zurück.

Sechs Satzbälle wehrte das Heynen-Team ab, ehe der starke Schöps einen Ball Zentimeter ins Aus schlug. Der 0:1-Satzrückstand war der Knackpunkt des Spiels.

Das nun ängstlich wirkende deutsche Team scheiterte im Angriff immer wieder an der russischen Mauer um den Riesen Muserski am Netz, wackelte in der Annahme und konnte mit der hohen Fehlerquote beim Aufschlag den routinierten Gegner nicht in Bedrängnis bringen.

2008 bei den Sommerspielen von Peking hatte das deutsche Team beim 2:3 gegen Russland sogar Matchbälle vergeben, diesmal reichte es nicht einmal zu einem Satzball. Bei so einer Leistung wird Heynens Traum, dass man sich im Finale wiedersehen könnte, ganz sicher platzen.

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