Görges folgt Kerber und Lisicki

SID
Kurzer Prozess: Eine knappe Stunde brauchte Angelique Kerber für ihren Sieg
© Getty

Auch bei Olympia zeigen die deutschen Tennis-Frauen die zuletzt von ihnen gewohnte Klasse. Drei waren angetreten, drei zogen ins Achtelfinale ein.

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Den Anfang machte die Weltranglisten-Siebte Angelique Kerber mit einem 6:1, 6:1-Sieg gegen die Ungarin Timea Babos. Sabine Lisicki schaffte danach in einem Zweitrunden-Drama gegen die Kasachin Jaroslawa Schwedowa einen hart umkämpften 4:6, 6:3, 7:5-Sieg, bei dem sie im dritten Satz sogar einen Matchball abwehrte.

Julia Görges folgte den beiden Topspielerinnen des Deutschen Tennis Bundes (DTB) schließlich ins Achtelfinale und machte den Erfolgstag im Einzel mit dem 6:3, 7:5-Sieg gegen die Amerikanerin Varvara Lepchenko perfekt.

Kerber trifft auf Venus Williams

Kerber darf sich nun auf eine Begegnung mit der fünfmaligen Wimbledon-Siegerin Venus Williams freuen. "Das wird natürlich ein Hammerspiel. Aber das sind die Matches, für die man lebt und arbeitet als Athlet", sagte die 24-jährige Kielerin.

Für Lisicki gibt es im Achtelfinale ein Wiedersehen mit Superstar Maria Scharapowa. Beim Wimbledon-Turnier hatte Lisicki die Russin jüngst aus allen Titelträumen gerissen: "Mir ist eigentlich egal, wer auf der anderen Seite des Platzes steht", sagte Lisicki, "ich will für Deutschland eine Medaille gewinnen, das zählt."

Görges trifft im Achtelfinale auf die formstarke Russin Maria Kirilenko, die beim Wimbledon-Turnier das Viertelfinale erreicht hatte.

Souveränität auch auf der Olympia-Bühne

Kerber, die binnen eines Jahres aus dem Niemandsland der Weltrangliste bis in die Top Ten vorpreschte, blickte dem reizvollen Treffen mit Venus Williams furchtlos entgegen: "Ich konzentriere mich nur auf mich selbst. Ich ziehe einfach mein Ding durch", sagte die Kielerin.

Die Souveränität Kerbers auch auf der olympischen Bühne wunderte Bundestrainerin Barbara Rittner nicht im Geringsten. "Die Angie", sagt Rittner, "hat einfach verinnerlicht, dass sie zu den Besten der Branche gehört."

Lisicki sorgte bei den deutschen Fans wie schon in ihrer Auftaktpartie gegen die Tunesierin Ons Jabeur für ein Wechselbad der Gefühle. "Am Ende habe ich dann doch eisern die Nerven behalten", sagte die 22-jährige Berlinerin, die nur einen einzigen Punkt vom Alptraum des frühen Olympia-Aus entfernt war.

"Wenn es zählt, darf man nicht zurückzucken, sondern muss noch mal zulegen." Im gemeinsamen Einsatz verloren Kerber und Lisicki am Dienstagabend in der zweiten Doppelrunde 2:6 und 5:7 gegen die Williams-Schwestern. Auch das Duo Görges/Anna-Lena-Grönefeld schied mit 2:6 und 1:6 gegen Ekaterina Makarowa/Jelena Wesnina (Russland) aus.

Schwere Lose im Mixed

Bei der Auslosung für den Mixed-Wettbewerb erwischten die Deutschen derweil sehr schwere Gegner. Kerber und Philipp Petzschner müssen in der ersten Runde gegen die topgesetzten Victoria Azarenka/Max Mirnyi aus Weißrussland spielen.

Lisicki und Christopher Kas stehen vor keiner leichteren Aufgabe: Sie treffen auf Liezel Huber und Bob Bryan, die an Nummer zwei gesetzte amerikanische Kombination. Die Mixed-Konkurrenz wird in Wimbledon erstmals seit 1924 in Paris wieder ausgespielt.

Tsonga gewinnt längstes Olympia-Match

Die Hauptrivalen von Roger Federer um eine Goldmedaille im Einzel rückten nach einer starken Vorstellung ins Achtelfinale vor: Der Weltranglisten-Zweite Novak Djokovic (Serbien) siegte 6:2 und 6:1 gegen den Amerikaner Andy Roddick.

Britanniens Hoffnungsträger Andy Murray gewann 6:2 und 6:4 gegen den Finnen Jarkko Nieminen. Im längsten Olympia-Match aller Zeiten siegte der an Nummer 5 gesetzte Jo-Wilfried Tsonga (Frankreich) in drei Stunden und 58 Minuten 6:3, 3:6 und 25:23 gegen den Kanadier Miloas Raonic. Allein der letzte Satz dauerte 180 Minuten.

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