Ruderer enttäuschen am letzten Regatta-Tag

SID
Der deutsche Vierer kam im Finale über den sechsten Platz nicht hinaus
© Getty

Der deutsche Vierer ist im olympischen Finale auf dem Dorney Lake nur auf den letzten Platz gerudert. Das Boot mit Schlagmann Sebastian Schmidt, Toni Seifert, Urs Käufer und Gregor Hauffe musste schon nach 500 Metern abreißen lassen und wurde nur Sechster.

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Zweimal Gold innerhalb von einer halben Stunde: Als nacheinander der Männer-Vierer und der Leichtgewichts-Doppelzweier der Frauen zum Olympiasieg flogen, war es um die britische Zurückhaltung geschehen. Mehr als 25.000 Zuschauer entlang der Regattastrecke feierten frenetisch ihre Helden, während der Deutsche Ruderverband (DRV) am letzten Finaltag leer ausging. Alle drei deutschen Boote ruderten auf dem Dorney Lake als Letzte ins Ziel.

"Ich bin nicht zufrieden. Vor allem von den leichten Booten hatte ich mehr erwartet", sagte Bundestrainer Hartmut Buschbacher, der insgesamt dennoch ein positives Fazit zog: "Wir wollten mehr Medaillen als in Peking, das ist uns eindrucksvoll gelungen."

2008 hatte der DRV mit nur einer silbernen und einer Bronzemedaille enttäuscht. Dieses Jahr gewannen der Deutschland-Achter und der Doppelvierer der Männer Gold, der Doppelvierer der Frauen holte Silber.

Im Vierer mehr erwartet

Während für Lena Müller und Anja Noske im leichten Doppelzweier bereits der Finaleinzug ein Erfolg war, hatte sich die Besatzung des Vierers mehr ausgerechnet: "Man hat ja im Halbfinale gesehen, dass wir eigentlich mit den Griechen und den Amerikanern mithalten können. Aber wir hatten heute seitlichen Gegenwind, das war schwierig", sagte Toni Seifert.

Das bestätigte auch der Trainer: "Unseren Vierer muss ich bei dem Wind heute in Schutz nehmen, das waren ganz schwierige Bedingungen auf der Außenbahn", sagte Buschbacher.

Der leichte Doppelvierer der Männer musste schon nach 500 Metern abreißen lassen und wurde weit abgeschlagen Sechster. Gold ging an die hohen Favoriten aus Großbritannien, die sich nach hartem Kampf gegen Australien durchsetzten. Die Bronzemedaille holten die USA.

Mit der Medaillenvergabe nichts zu tun

Auch Noske/Müller hatten mit der Vergabe der Medaillen nichts zu tun. Den Olympiasieg sicherten sich überraschend die Britinnen vor China, während die favorisierten Griechinnen nur Bronze holten.

Kurioses geschah im letzten Lauf mit deutscher Beteiligung. 150 Meter nach dem Start brach im britischen Boot der Rollsitz ab, das Rennen wurde abgebrochen. Den haushohen Favoriten von der Insel schien der Neustart am meisten zugesetzt zu haben, sie verloren den packenden Zielsprint gegen Dänemark. Bronze ging an Neuseeland, während sich Linus Lichtschlag und Lars Hartig mit Platz sechs begnügen mussten.

Der aktuelle Medaillenspiegel in der Übersicht