Ein fünfter Platz von Frank Stäbler war die beste Platzierung des schwachen deutschen Quartetts in London.
"Tim war in der Form seines Lebens. Und Nick auch gut drauf. Aber wir haben gegen die Weltspitze verloren", sagte Freistil-Bundestrainer Alexander Leipold. Er hatte 2000 in Sydney die bislang letzte deutsche Goldmedaille gewonnen, die ihn in einem noch heute umstrittenen Dopingurteil aberkannt worden war.
Ein Podestplatz war für das deutsche Ringer-Quartett in der Excel-Arena außer Reichweite. In acht Kämpfen gab es nur einen einzigen deutschen Sieg.
Ohne jeden Punktgewinn
Am Samstag endeten die zarten Medaillenhoffnungen von Matuhin in der Hoffnungsrunde gegen Khomeil Ghasemi aus dem Iran. Zuvor hatte der dunkelhaarige Feuerwehrmann in seinem ersten Kampf in der 120-Kilogramm-Kategorie gegen Doppel-Olympiasieger Artur Taimazow klar verloren.
Doch der Usbeke kam zum vierten Mal in Serie in ein Olympisches Finale und eröffnete Matuhin eine zweite Chance. Die er ebenso ohne jeden Punktgewinn vergab: "Ich habe mein Bestes gegeben und kann Olympia erhobenen Hauptes verlassen."
Auch Schleicher profitierte vom Finaleinzug seines Gegners. In der Klasse bis 60 Kilogramm hatte der Nürnberger in seinem Auftaktkampf gegen Europameister Toghrul Asgarow (Aserbaidschan) keine Chance. In der Hoffnungsrunde unterlag er dann gegen den Japaner Kenichi Yumoto: "Ich bin schon sehr enttäuscht."
Leipold verwies als Begründung für den schwachen deutschen Auftritt darauf, dass im Gegensatz zu den dominanten Folgestaaten der Sowjetunion in Deutschland die Dichte an guten Ringern für ein Training auf Weltklasseniveau zu klein sei. "Außerdem haben wir das duale System aus Sport und Beruf", sagte Leipold. Aber auch sein Feuerwehrmann Matuhin konnte das Debakel nicht verhindern.