Insgesamt sieben deutsche Boote im Endlauf

SID
Kurt Kuschela (l.) und Peter Kretschmer stehen im Olympia-Finale
© Getty

Viel Licht und nur einmal Schatten für den Deutschen Kanuverband (DKV) am zweiten Vorlauftag der olympischen Regatta: Drei Boote erreichten die Finals am Donnerstag, mit der viermaligen Olympiasiegerin Katrin Wagner-Augustin schied die prominenteste deutsche Kanutin bei den Spielen aber im Einerkajak-Halbfinale aus.

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Insgesamt stehen nach den Vorläufen über 500 und 1.000 Meter sieben von acht DKV-Booten in den Rennen um die Medaillen.

"Ich habe alles gegeben und kann überhaupt nicht sagen, woran es gelegen hat", sagte die 34-jährige Wagner-Augustin nach Platz vier. Zwar hatte sich die Potsdamerin im bereits qualifizierten Vierer ohnehin die besseren Chancen ausgerechnet und den Einsatz im Einer stets als "Sahnebonbon" bezeichnet, direkt nach dem Rennen überwog aber dennoch die Enttäuschung.

"Natürlich ärgere ich mich ein bisschen, auch über den Wind. Alle Rennen wurden heute schließlich von rechts dominiert", sagte Wagner-Augustin, die auf einer Mittelbahn gefahren war. Halbfinal-Gewinnerin wurde die unverwüstliche Sydney-Olympiasiegerin Josefa Idem aus Italien.

Die 47-Jährige, die in den achtziger Jahren für Deutschland startete, absolviert bereits ihre achten Spiele und ist damit die Rekord-Frau.

Olympia-Neulinge souverän

Auf einer rechts gelegenen Bahn war kurz zuvor der Zweiercanadier unerwartet souverän direkt in das Finale eingezogen. Die Olympia-Neulinge Peter Kretschmer und Kurt Kuschela aus Potsdam gewannen am Dienstagvormittag ihren Vorlauf auf dem Dorney Lake über 1.000 Meter vor Russland und China, ersparten sich damit den Weg über das Halbfinale.

"Es war von Anfang an unser Ziel, uns ein Rennen zu ersparen", sagte Kretschmer, der für den Endlauf sogar noch eine Leistungssteigerung versprach: "Es ist fast schon Tradition, dass wir im Finale unseren Endspurt noch mal richtig anziehen können."

Auch Viererkajak im Finale

Ebenfalls im Finale steht der Viererkajak mit Marcus Gross, Norman Bröckl, Tim Wieskötter und Max Hoff. Im Semifinale kam das Quartett über 1.000 Meter auf Platz zwei hinter Australien ins Ziel, kämpfte sich aber erst auf den letzten 200 Metern durch das Feld nach vorne.

"Wir müssen im Finale schon noch eine Schippe drauflegen", sagte Wieskötter, Zweierkajak-Olympiasieger von 2004.

Außerdem erreichte der Zweierkajak der Frauen über 500 Meter den Endlauf. Franziska Weber und Tina Dietze, das Duo ist ebenfalls erstmals bei Olympia dabei, retteten sich im Endspurt vor Ungarn und Polen über die Linie und profitieren so am Donnerstag möglicherweise von der windgeschützten Innenbahn.

Der Medaillenspiegel im Überblick

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