Auftakt nach Maß für deutsche Kanuten

SID
Andreas Ihle (l.) und Martin Hollstein konnten sich als Erster direkt für das Finale qualifizieren
© Getty

Die deutschen Kanu-Rennsportler haben bei der olympischen Regatta einen Auftakt nach Maß erwischt. Alle vier deutschen Boote qualifizierten sich für die Finals am Mittwoch.

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Martin Hollstein und Andreas Ihle im Zweierkajak über 1.000 Meter und der von Katrin Wagner-Augustin angeführte Viererkajak über 500 Meter erreichten durch erste Plätze in ihren Vorläufen direkt die Schlussrunde, Canadier Sebastian Brendel und Kajakfahrer Max Hoff zogen in den Halbfinals ebenso erstklassig nach.

"Alle unsere Sportler haben gezeigt, dass sie das Potenzial haben, in die Medaillen zu fahren", sagte Cheftrainer Reiner Kießler zufrieden.

Der "Goldschmied" warnte aber gleichzeitig: "Die Fahrer aus den anderen Nationen haben heute sicherlich noch nicht alles gezeigt." Insgesamt peilt die deutsche Flotte den Gewinn von sieben Medaillen an.

Souveräne Vorlaufsiege

Das Flaggschiff der Frauen siegte auf dem Dorney Lake souverän vor Portugal und Weißrussland, auch wenn Carolin Leonhardt noch keine Topleistung erkannt hatte: "Das war heute noch ein bisschen holprig. Im Finale müssen wir da noch eine Schippe drauflegen", sagte die Freundin von Kugelstoßer David Storl. Der jubelte in London über Silber, für das Frauen-Quartett wäre Platz zwei eine Enttäuschung.

Zuvor hatten sich Hollstein/Ihle den direkten Finaleinzug gesichert und gingen so kein Risiko ein. "Wir haben uns heute mit unserem langen Schlag durchgesetzt und dadurch ein Rennen gespart. Warum sollten wir groß pokern?", sagte Peking-Olympiasieger Hollstein und meinte mit Blick auf den Endlauf: "Eine Medaille soll es schon werden."

Das Duo hatte beim ersten Auftritt mehr als vier Sekunden Vorsprung auf die Konkurrenz aus Australien und der Slowakei.

Einzelkämpfer ziehen stark nach

Entspannter starteten Hoff und Brendel in die Regatta. Die beiden Einzelkämpfer mussten auf jeden Fall den Weg über das Halbfinale gehen und zeigten erst dort, was wirklich in ihnen steckt.

"Im Vorlauf habe ich mich noch zurückgehalten, jetzt waren das schon 98 Prozent", sagte Olympia-Neuling Brendel. Der Europameister fuhr vor dem Ungarn Attila Vajda und David Cal aus Spanien über die Ziellinie.

Im Kajak zeigte Hoff, dass er nach seinem zwischenzeitlichen Formtief im vergangenen Jahr wieder rechtzeitig in Schwung gekommen ist. "Ich habe meine Pflicht erfüllt, bin im Finale. Die Weltspitze ist dicht zusammen, ich hoffe, das ich da ein Wörtchen mitreden kann", sagte der Weltmeister von 2009 und 2010. Er setzte sich vor dem Weißrussen Oleg Jurenja und Anders Gustafsson aus Schweden durch.

Olympia 2012: Der Medaillenspiegel

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