Deutsche Hockey-Damen auf Rang sieben

SID
Natasche Keller (M.) beendet nach den Olympischen Spielen ihre Nationalmannschaftskarriere
© Getty

Der Abschluss eines enttäuschenden Turniers ist gelungen: Mit einem 4:1 (2:1)-Sieg über Südkorea haben die deutschen Hockey-Damen die Olympischen Spiele in London beendet und belegen damit den siebten Platz.

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Lisa Hahn (6., 16.), Fanny Rinne (55.) und Marie Mävers (69.) schossen die letzten Tore für das Team von Bundestrainer Michael Behrmann, das zum versöhnlichen Ende spielerisch seine beste Leistung in der Riverbank Arena zeigte. Cheon Seul Ki (8.) war für die Asiatinnen erfolgreich.

Mit dem Spiel beendeten die deutsche Fahnenträgerin Natascha Keller, Spielführerin Rinne und Verteidigerin Mandy Haase die internationale Karriere. Die letzten "Golden Girls" aus dem Team, das 2004 sensationell in Athen die Goldmedaille gewann.

Keller hört auf

"Es sind gemischte Gefühle", sagte die 32 Jahre alte Rinne, "schön, dass es zum Abschluss einen Sieg gab, aber wir hätten hier viel mehr erreichen können."

Rekordnationalspielerin Keller absolvierte zum Abschluss ihrer Laufbahn bei ihren fünften Spielen ihr 425. Länderspiel. Sie bereitete dabei drei Treffer vor, ihr 210. Länderspieltor gelang der 35-Jährigen jedoch nicht mehr.

"Wenn man vergisst, dass es nur um Platz sieben ging, war es ein schöner Abschluss", sagte Keller: "Es ist aber insgesamt ärgerlich, wenn man sieht, was in der Mannschaft steckt."

Mandy Haase kritisiert den Bundestrainer

Während Rinne und Keller in Frieden ihre Nationalmannschaftskarriere beendeten, weinte die 30 Jahre alte Mandy Haase bittere Tränen und fuhr eine Attacke gegen den Bundestrainer: "Ich bin wütend, es hat nichts mehr mit Leistungssport zu tun, wenn die Mannschaft nach regionalen Gesichtspunkten aufgestellt wird." Hamburger Trainer hätten vor allem Hamburger Spielerinnen nominiert, warf sie Behrmann vor.

Tatsächlich hatte der vor dem Turnier unter anderem ihre Schwester Lydia aussortiert und auch die erfahrene Torjägerin Eileen Hoffmann zu Hause gelassen. Dafür waren zahlreiche junge Spielerinnen dabei, die mit Ausnahme von Hahn ihr Potenzial nicht abrufen konnten.

"Ich stehe zu der Nominierung, wir hatten eine gute Mischung", sagte Behrmann: "Das andere ist Mandy Haases persönliche Meinung."

Behrmanns Zukunft unsicher

Behrmann wollte die jungen Spielerinnen auch schon mit Blick auf die Zukunft dabei haben, denn der Umbruch steht nun an. Drei erfahrene Spielerinnen hören auf, die Teammanagerin und zwei Co-Trainer.

Behrmanns Zukunft ist auch noch unsicher, sein Vertrag läuft zum Jahresende aus. Bis dahin wird sich mit der Nationalmannschaft nichts tun. "Wie soll ich Spieler motivieren, wenn ich selbst noch nicht weiß, wie es weitergeht?", sagte Behrmann. Eine Antwort erhielt er nicht.

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