Deutsche Säbelfechter lediglich auf Rang fünf

SID
Nach dem Einzel erlebte Nicolas Limbach (l.) auch im Mannschaftswettbewerb eine Enttäuschung
© spox

Nach der Enttäuschung im Einzel haben die deutschen Säbelfechter auch im olympischen Mannschaftswettbewerb eine Medaille verpasst. Das Team mit dem Dormagener Trio Nicolas Limbach, Max Hartung und Benedikt Wagner sowie Björn Hübner verlor am Freitag im Viertelfinale 38:45 gegen die hoch gehandelten Südkoreaner und platzierte sich anschließen auf Rang fünf.

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Mit dem Ziel Goldmedaille angereist, als "Depp der Nation" nach Hause geschickt: Nicolas Limbach stand nach dem erneut geplatzten Traum vom Olympiasieg schweißnass in der Fechthalle und rechnete mit sich und seinen Teamkollegen ab.

"Ich muss mir und den anderen einen Vorwurf machen. Wir hätten es besser machen müssen", sagte der frühere Säbelfecht-Weltmeister nach dem 38:45 im Viertelfinale des Team-Wettbewerbs gegen Südkorea. Am Ende reichte es nur zu Platz fünf.

Statt der Nationalhymne am Freitagabend musste sich Limbach schon in der Mittagszeit kritische Fragen anhören. Der Weltranglistenerste versuchte erst gar nicht, die Schuld bei anderen zu suchen. "Wir wussten, dass es knapp wird. Aber dass wir so weit hinten sind, ist der Fehler der Athleten", sagte Limbach.

Motto: "Depp oder Hero"

Der Dormagener war mit großen Hoffnungen auf Gold nach London gereist und hatte selbst das Motto "Depp oder Hero" ausgegeben. "Die Enttäuschung ist riesig. Ich bin frustriert", sagte Limbach, der schon im Einzel im Viertelfinale gescheitert war.

Zumindest war der 26-Jährige optimistisch, die Pleite schnell zu verarbeiten: "Obwohl du beim Fechten gewinnen lernst, musst du auch verlieren lernen. Das habe ich mittlerweile."

Dabei war Limbach der einzige des deutschen Quartetts, der gegen die hoch gehandelten Südkoreaner einigermaßen seine Normalform erreichte. Lediglich zwei der neun Gefechte entschied das Team des Deutschen Fechter-Bundes (DFeB) für sich.

Gesiegt als es zu spät war

Limbach setzte sich 7:5 gegen Kim Junghwan durch und am Ende - als längst alles zu spät war - auch 9:5 im Duell der Ex-Weltmeister gegen Won Woo Young.

Der Rest des Teams, neben Limbach die weiteren Dormagener Benedikt Wagner und Max Hartung sowie Björn Hübner aus Tauberbischofsheim, waren nie auf der Höhe des Geschehens.

"Wir haben einfach nicht das auf die Bahn gebracht, was wir können. Die Koreaner haben dominiert, wir haben nur mitgefochten", sagte Hübner, der für den völlig indisponierten Wagner für die letzten von drei Runden eingewechselt worden war.

Noch zwei Chancen auf die Medaille

Verbandspräsident Gordon Rapp hatte sich vor dem Wettbewerb noch optimistisch gezeigt und eine Medaille fast schon zur Pflicht ausgerufen. "Da haben wir drei Mannschaften im Rennen, von denen man jeweils erwarten kann, dass sie mindestens ins Halbfinale kommen", sagte Rapp der dapd.

Der erste Versuch endete im Debakel. Nun hat die bisher nur mit der Silbermedaille von Degenfechterin Britta Heidemann dekorierte Fechtfraktion noch zwei Eisen im Feuer. Am Samstag kämpft das Degen-Team mit Heidemann und Imke Duplitzer, am Sonntag folgen zum Abschluss die Florettfechter um Peking-Olympiasieger Benjamin Kleibrink.

Dort, so heißt es, sei eine Medaille sehr sicher. Das dachte man von den Säbelfechtern allerdings auch.

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