Der 26-Jährige, der auf dem linken Auge nur zehn und rechts 20 Prozent Sehkraft besitzt, sorgte im Team-Wettbewerb für eine weitere Bestmarke. Zusammen mit seinen Kollegen Kim Bub-min und Oh Jin-hyek schraubte er den Weltrekord um 18 Ringe auf 2.087.
Als Zuschauer reibt man sich da etwas verwundert die Augen. Ein fast Blinder schießt scharf - wie geht das denn? "Es kommt oft vor, dass Schützen Sehhilfen benötigen oder nur mit einem Auge schießen. Wichtig ist vor allem die Visierung am Bogen, die muss stimmen, nicht die Visierung des Ziels in 70 Metern", sagte Heiner Gabelmann, Sportdirekter des Deutschen Schützenbundes: "Aber wenn Dong-hyun nur so wenig sehen kann, ist das eine sehr außergewöhnliche Leistung."
Deutscher Mayr abgeschlagen
Im Schatten der Weltrekorde verlief der Auftakt für den deutschen Teilnehmer Camilo Mayr nicht optimal. Der 21-Jährige aus Welzheim schoss bei der Qualifikation für die erste Runde nur 653 Ringe und landete auf Platz 52. In der K.o.-Runde trifft Mayr am Montag auf den Chinesen Xing Yu, der mit 673 Ringen 13. wurde.
"Ich habe mein Ziel nicht ganz erreicht. Ich wollte über 660 Ringe schießen. Aber im Moment ist das mein Leistungsstand", sagte Mayr. Der gebürtige Kolumbianer hatte die Olympia-Qualifikation eigentlich verpasst und war nur wegen des Verzichts eines Athleten nachgerückt. "Mit dem Ergebnis der Qualifikation kann ich leben. Ich bin ja noch jung", sagte Mayr.