Dream Team fertigt Tunesien ab

Von SPOX
LeBron James mit seinem Monster-Dunk gegen Tunesien
© Getty

Das Dream Team tut sich gegen Tunesien erstaunlich lange schwer, am Ende steht dank der zweiten Garde dennoch der erwartete Kantersieg zu Buche. Spanien hat gegen Australien nur zu Beginn Mühe, die Russen feiern gegen China einen ganz souveränen Sieg. Litauen lässt Nigeria keine Chance. Frankreich gewinnt ein heißes Duell gegen Argentinien.

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Gruppe A

Litauen - Nigeria 72:53

Topscorer: Kleiza (13) - Diogu, Aminiu (beide 12)

Bei der Olympia-Quali hatte Nigeria die Litauer überraschend mit 86:80 geschlagen, aber in London wurden die Verhältnisse wieder zurecht gerückt. Litauen führte von Beginn an (14:8 nach dem 1. Viertel) und erarbeitete sich vor dem Schlussviertel einen 16-Punkte-Vorsprung (56:40) - der Sieg geriet nie in Gefahr.

Captain Linas Kleiza (13) und Darius Songaila (12) waren die besten Werfer der Litauer, die nach der klaren Auftaktniederlage gegen Argentinien einen ganz wichtigen Sieg einfuhren. Ike Diogu und Al-Farouq Aminu lieferten je 12 Punkte für die Nigerianer, die offensiv ganz mies spielten. Nigeria, das mit einem knappen Sieg gegen Tunesien ins Turnier gestartet war, traf nur 30 Prozent seiner Zweipunktewürfe, von Downtown (1/16) fiel gar nichts rein. Als Team brachte man es auf ganze 3 Assists.

Frankreich - Argentinien 71:64

Topscorer: Parker (17) - Ginobili (26)

Starker Auftritt der Franzosen, die sich nach der Klatsche gegen die USA eindrucksvoll zurückmeldeten. Die Franzosen waren von Anfang an hellwach (19:12 nach dem 1. Viertel) und lagen fast die komplette Spielzeit vorne. Als es in die Crunchtime ging (60:58), übernahm Tony Parker das Kommando und führte sein Team zu einem entscheidenden 7:0-Run.

Parker erlebte ein ganz schwaches Shooting-Game (4/17), fand aber immer wieder den Weg an die Freiwurflinie (9/10) und erzielte so noch 17 Punkte. Nicolas Batum steuerte 14 Punkte zum Sieg bei. Bei den Argentiniern scorten nur Manu Ginobili (26) und Luis Scola (16) zweistellig. Carlos Delfino (1/8 FG, 4 Punkte) war überhaupt kein Faktor. Von der Dreierlinie traf Argentinien als Team nur 4/23.

Tunesien - USA 63:110

Topscorer: Ben Romdhane (22) - Anthony, Love (beide 16)

Nach Punkten von Makram Ben Romdhane im Fastbreak führte Tunesien früh mit 8:4. Und die Afrikaner hielten sich auch in der Folge erst mal wacker. Sie führten mit 14:12, nach dem 1. Viertel betrug der Rückstand dann auch nur 6 Zähler (15:21).

Als Tunesien 13:12 vorne lag, holte Mike Krzyzewski seine komplette Starting-Five auf die Bank. Zu Beginn des zweiten Viertels drehten die US-Boys ein wenig auf und bauten den Vorsprung auf 12 Punkte aus (29:17), aber die Tunesier kamen zurück.

Während das Dream Team von draußen nichts traf, verwandelten die Tunesier immer wieder Dreier. Die Folge: Nach einem Dreier von Marouan Kechrid war Tunesien dank eines 13:6-Runs plötzlich wieder auf 30:35 dran. Und das dreieinhalb Minuten vor der Pause. Es war ein erstaunlicher Zwischenstand.

Es kam aber dann so, wie es kommen musste. Das Dream Team machte ernst. Zur Pause betrug der Vorsprung wieder 13 Zähler (46:33) - und in der zweiten Halbzeit wurde Tunesien dann standesgemäß aus der Halle geschossen. Mit 39:14 gewannen die USA das 3. Viertel, schon war man mit 38 vorne (85:47).

Interessant: Zu Beginn der zweiten Halbzeit ließ Coach K seine Starting-Five mit Chris Paul, Kobe Bryant, Kevin Durant, LeBron James und Tyson Chandler auf der Bank. Die Second Unit mit Deron Williams, Russell Westbrook, Andre Iguodala, Carmelo Anthony und Kevin Love durfte beginnen und erst ab dann wurde es der erwartete Blowout.

Topscorer waren am Ende Anthony und Love mit je 16 Zählern. Durant kam auf 13 Punkte. James (5 Punkte, 4 Assists) und Bryant (4 Zähler) erlebten einen sehr ruhigen Abend. Ben Romdhane lieferte 22 Punkte und 11 Rebounds für Tunesien. Nächster Gegner der USA ist am Donnerstag Nigeria (23.15 Uhr).

Gruppe B

China - Russland 54:73

Topscorer: Yi Jianlian (16) - Kirilenko (16)

Die Russen fahren einen souveränen Sieg nach dem anderen ein. Nach dem lockeren Auftakt gegen die Briten waren auch die Chinesen kein Gegner für Andrei Kirilenko und Co. - schon zur Pause waren die Russen auf 15 Zähler weg (40:25). Nach dem 3. Viertel (61:39) war die Sache durch.

Kirilenko, der zur neuen Saison zurück in die NBA zu den Minnesota Timberwolves wechselt, kam nach seiner 35-Punkte-Monster-Performance gegen Großbritannien diesmal "nur" auf 16 Zähler. AK-47 spielte aber wieder gewohnt effektiv: 7/12 FG, 9 Rebounds, 4 Steals. Außerdem stark: Guard Alexey Shved mit 14 Punkten und 6 Assists. Shved wechselt gemeisam mit Kirilenko zu den T-Wolves.

Australien - Spanien 70:82

Topscorer: Newley, Ingles (beide 12) - P. Gasol (20)

Die Australier erwischten einen guten Start und führten gegen den Favoriten nach dem 1. Viertel mit 19:14. Danach drehten die Spanier auf. Zur Halbzeit waren Pau Gasol und Co. bereits vorne (37:32), im dritten Viertel dominierte Spanien dann komplett (26:10). Pau Gasol war mit 20 Punkten Topscorer, sein Bruder Marc steuerte 12 Zähler bei. Rudy Fernandez (4/5 Dreier) kam auf 17 Punkte.

Australien war vor allem an den Brettern deutlich unterlegen (39:56 Rebounds) und traf von Downtown (4/24) fast nichts. Vor allem Patty Mills (0/5 Dreier, 11 Punkte) schwächelte von der Dreierlinie. Während Spanien weiterrollt und im nächsten Spiel auf die Briten trifft, muss Australien nach zwei Pleiten jetzt gegen China unbedingt gewinnen.

Großbritannien - Brasilien 62:67

Topscorer: Mensah-Bonsu, Reinking (13) - Splitter (21)

Zweite Niederlage für die Briten, aber im Gegensatz zum Russland-Spiel waren sie nahe am Sieg. Das Spiel nahm einen kuriosen Verlauf. Brasilien führte nach dreieinhalb Minuten mit 4:0 und machte dann im 1. Viertel keinen einzigen Punkt mehr. 11:4 Großbritannien stand es nach 10 Minuten. Es entwickelte sich ein enges Spiel (27:27 zur Pause) - vier Minuten vor Schluss brachte NBA-Star Luol Deng die Briten dann mit einem Dreier noch mal in Führung (57:56). Deng, der fast komplett durchspielte, lieferte zwar 12 Punkte, 8 Rebounds und 7 Assists, hatte aber Probleme mit seinem Wurf (3/13 FG, 4/8 FT).

Nach Dengs Dreier starteten die Brasilianer einen 7:0-Run und setzten sich entscheidend ab. Überragend: Center Tiago Splitter (San Antonio) mit 21 Punkten, Spielmacher Marcelinho Huertas verbuchte 13 Punkte und 8 Assists. Brasilien feierte trotz unterirdischer Dreierquote (3/22) den zweiten Sieg im zweiten Spiel.

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