Vor vier Jahren hatte die Langenhagenerin in der Championatsaufgabe gewonnen und dem deutschen Team die erste Goldmedaille in Hongkong beschert. "Eigentlich habe ich das Pferd aus einer Notlage heraus bekommen, weil meines zu den Weltreiterspielen 2010 nicht fit war. Dass es dann hier so klappt, ist einfach unglaublich", sagte die Pferdewirtschaftsmeisterin.
Den deutschen Erfolg beim Sieg der Britin Natasha Baker komplettierte Angelika Taubert auf Ariva Avanti. "Wir haben das Beste aus uns herausgeholt. Ich bin total glücklich, dass es heute so gut lief", sagte die 44-Jährige, die ohne Beine und nur mit drei Fingern an der rechten Hand auf die Welt kam. Beim Team-Test vor zwei Tagen hatten die Beiden vor den Preisrichtern im Greenwich-Park noch nicht überzeugt. "Ariva Avanti war wegen der Kulisse so nervös", erklärte sie.
"Die Kurve hat sich so geil angefühlt"
Nach dem undankbaren vierten Platz im Weitsprung gewann Heinrich Popow überraschend über die 200 Meter seine erste Medaille. "Heute Nacht hatte ich wahnsinnige Krämpfe und habe nur drei Stunden geschlafen. Dass ich dann hier heute Morgen meine Bestleistung noch mal eine Sekunde runterschrauben konnte, ist der Wahnsinn, und das auf der Innenbahn. Die Kurve hat sich so geil angefühlt", sagte der oberschenkelamputierte Leverkusener, der mit 25,90 Sekunden Bronze holte.
Aufgrund seiner Behinderung war Popow den in derselben Startklasse angetretenen beidseitig Amputierten eigentlich unterlegen, weil diese mit zwei Prothesen Laufenden in der Regel einen runderen Laufstil haben. Den Sieg holte der favorisierte Richard Whitehead aus Großbritannien, der in 24,38 Sekunden einen neuen Weltrekord aufstellte.