Showdown der Olympia-Stars

SID
Ganz Brasilien hofft nach erfolglosen Jahren auf die fußballerischen Künste von Neymar (r.)
© Getty

Beim Showdown der Olympia-Stars in London wird sogar Brasiliens Super-Fußballer Neymar zum Paparazzo und Autogrammjäger. "Ich werde der peinlichste Typ im Dorf sein. Ich werde LeBron James, Usain Bolt und die ganzen anderen berühmten Sportler um Autogramme und gemeinsame Fotos anhauen", sagt Neymar.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Der 20-Jährige gehört selbst zur schillernden Prominenz bei Olympia. Doch bei der Aussicht auf ein Treffen mit Superstars wie Rekord-Olympiasieger Michael Phelps, Laufrakete Bolt oder Basketball-Gigant James gerät Neymar vor der Eröffnungsfeier am Freitag bereits ins Schwärmen.

Es sind die Stars, die auch den Sommerspielen in der englischen Hauptstadt den besonderen Glanz verleihen. Elektrisierende Hochspannung verspricht das Duell im Pool zwischen den US-Boys Phelps und Ryan Lochte sowie nur ein paar Meter weiter das Aufeinandertreffen von Bolt und Yohan Blake auf der Tartanbahn des Olympiastadions.

Der Tennis-Weltranglistenerste Roger Federer strebt knapp drei Wochen nach seinem Erfolg in Wimbledon auf dem heiligen Rasen auch seinen ersten Einzel-Olympiasieg an, Lokalmatador Bradley Wiggins will seinen Landsleuten nach dem Triumph bei der Tour de France auch einen emotionalen olympischen Moment bescheren.

Phelps weiter auf Rekordjagd

Phelps hat vier Jahre nach seinen acht Siegen von Peking einen weiteren Rekord im Visier. Der "Überirdische" benötigt noch drei Medaillen um die Bestmarke von Larissa Latynina zu überbieten. Die frühere Kunstturnerin gewann für die Sowjetunion zwischen 1956 und 1964 18 Mal Edelmetall.

Bei seiner vierten und wohl letzten Olympiateilnahme kann sich Phelps der Unterstützung von Latynina persönlich sicher sein. Die 78-Jährige schenkte ihm in New York zuletzt eine Medaille von einem Länderkampf als Glücksbringer. "Das war wahrscheinlich eines der coolsten Dinge, die ich je bekommen habe", sagte Phelps gerührt.

In London hat Phelps die Chance zu einer weiteren historischen Großtat. Über 100 und 200 Meter Schmetterling sowie über 200 und 400 Meter Lagen kann der 27-Jährige als erster Mann auf derselben Einzel-Distanz drei Goldmedaillen in Folge gewinnen. Konkurrenz auf der Lagenstrecke hat er vor allem durch den fünfmaligen Weltmeister Lochte.

Der Sunny-Boy mit der diamantbesetzten Zahnreihe und den extravaganten, selbst entworfenen Schuhen will die Dominanz von Phelps durchbrechen. Über 200 Meter Freistil bekommt es Deutschlands Schwimm-Star Paul Biedermann mit Lochte zu tun. Biedermanns Freundin Britta Steffen kann über 50 und 100 Meter Freistil ihren Doppel-Coup von Peking wiederholen und sich selbst ein Denkmal setzen.

Bolt will wieder seine Siegerpose zeigen

Seine berühmte Siegerpose wie bei den drei Goldmedaillen von Peking will Bolt auch in London wieder zeigen. Unvergessen ist jener Augenblick, als der schnellste Mensch der Welt vor vier Jahren über 100 Meter trotz offenem Schnürsenkel zum Sieg lief. Bolt gilt als Garant für eine Show der Superlative. "Die Leute lieben es, wenn ich verrückte Dinge tue. Sie wollen aber auch schnelle Zeiten sehen", weiß der Jamaikaner.

Bei der WM im Vorjahr in Südkorea stockte den Zuschauern der Atem, weil Bolt nach einem Fehlstart disqualifiziert wurde. Profiteur war jamaikanischer Landsmann Yohan Blake, der zum Sieg sprintete. Bei der Olympia-Qualifikation ließ Blake Bolt hinter sich. Nun kommt es in London zum großen Duell.

Die amerikanischen Basketballer schicken erneut ein Dream-Team. Angeführt von LeBron "King" James, der in diesem Jahr mit Miami Heat den lang ersehnten Titel in der NBA gewonnen hat. Der als Basketball-Rüpel geltende James polarisiert, das Magazin Forbes führt ihn auf einer Unbeliebtheits-Skala gleich hinter Ausnahmegolfer Tiger Woods. Doch sportlich begeistert James nicht nur die Massen, sondern auch Neymar, der mit seiner Kamera nach dem "King" Ausschau halten wird.

Olympia 2012: Alle Termine

Artikel und Videos zum Thema