Wasserballer verpassen Olympia-Teilnahme

SID
Wasserball Bundestrainer Hagen Stamm (M.) verpasste mit seinem Team die Olympia-Quali
© spox

Die Olympischen Spiele in London (27. Juli bis 12. August) finden ohne die deutschen Wasserballer statt. Beim Qualifikationsturnier in Edmonton unterlag das Team von Bundestrainer Hagen Stamm (Berlin) 4:6 (2:0, 1:2, 1:4, 0:0) gegen Mazedonien und verpasste den Einzug in das Viertelfinale.

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Damit mussten die Deutschen alle Hoffnungen auf Olympia begraben und die Heimreise antreten, da für das Weiterkommen mit den punktgleichen Mazedoniern der direkte Vergleich den Ausschlag gab.

"In meiner Vorbereitung scheint dieses Mal etwas komplett falsch gelaufen zu sein", sagte ein enttäuschter Hagen Stamm und nahm die komplette Verantwortung auf sich. Für den 51-Jährigen könnte die Niederlage gleichbedeutend mit dem Ende seiner Tätigkeit als Bundestrainer sein. Er hatte bereits im vergangenen Jahr bekannt gegeben, dass nach Olympia für ihn Schluss sei.

Bester Spieler gegen Mazedonien war der 43 Jahre alte Torhüter Alexander Tchigir (Spandau), der zahlreiche Chancen des Gegners vereitelte und somit eine höhere Niederlage verhinderte. Durch die Niederlage fehlen die deutschen Wasserballer erstmals wieder seit 2000 in Sydney bei Olympia. 2004 in Athen hatte die Mannschaft mit Rang fünf überrascht, vier Jahre später in Peking wurde man Zehnter.

Drei Niederlagen verhindern Olympia-Teilnahme

Nach Edmonton war man mit der Empfehlung von Platz fünf bei der EM im Januar gereist und hatte sich trotz einer schwierigen Gruppe Hoffnungen auf London gemacht. Eine Hoffnung, die nach Niederlagen gegen Vizeeuropameister Montenegro (7:11), Griechenland (9:11) und eben Mazedonien sowie nur zwei Siegen gegen Rumänien (10:9) und die Niederlande (11:6) wie eine Seifenblase zerplatzte.

Dabei war die Mannschaft im entscheidenden Spiel gegen Mazedonien vor dem Gegner gewarnt, hatte man doch vor vier Wochen in der Weltliga in Skopje mit 12:13 nach Strafwurfschießen verloren. In der entscheidenden Partie in Edmonton begann das Team gut und führte zu Beginn des zweiten Spielviertels 3:0, ehe Mazedonien der erste Gegentreffer gelang und plötzlich das bessere Team war. Die Treffer von Kapitän Marc Politze, Marko Stamm, Moritz Oeler (alle Spandau) und Sven Roeßing (Duisburg) waren zu wenig zum Erreichen des Viertelfinales.

Warnungen von Stamm wurden nicht erhört

Die Sieger der Viertelfinalbegegnungen qualifizieren sich für London. "Ich habe immer davor gewarnt, dass die Qualifikation ein Selbstläufer wird", meinte Hagen Stamm, dessen Nachfolger sein Co-Trainer Nebojsa Novosalec sein könnte, der derzeit Rekordmeister Wasserfreunde Spandau 04 trainiert und bei dem sein Vorgänger Vereinspräsident ist.

Damit ist Deutschland nach Fußball, Handball oder Basketball nun auch im Wasserball in diesem Jahr nicht bei Olympia vertreten.

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