Deutschland will auffallen - optisch und sportlich

SID
Von links nach rechts: Thomas Bach, Britta Heidemann, Frank Ostholt, Michael Vesper
© Getty

Heidi Klum hätte ihre Freude gehabt. Fecht-Olympiasiegerin Britta Heidemann stolzierte mit einem strahlenden Lächeln den Laufsteg entlang und gab im neuen Outfit für die Sommerspiele in London 2012 eine ebenso gute Figur ab wie sonst auf der Planche. Optisch, so viel ist nach der Präsentation der offiziellen Olympia-Bekleidung bei einer Modenschau in Düsseldorf klar, wird die deutsche Mannschaft auf jeden Fall auffallen.

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Sportlich soll sie es auch, Thomas Bach als Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) strahlte jedenfalls 94 Tage vor der Eröffnungsfeier Zuversicht aus.

"Ziel ist es, wieder vorne mitzumischen, so wie wir es in Peking getan haben. Wir wissen aber auch, dass der Konkurrenzkampf noch nie so hart war, wie er in London sein wird. Es ist davon auszugehen, dass es noch mehr Nationen geben wird, die Medaillen gewinnen können", ergänzte Bach. Auf eine Anzahl von Medaillen oder eine Platzierung im Medaillenspiegel wollte er sich nicht festlegen. 2008 hatten die deutschen Athleten 16 Gold, 10 Silber- und 15 Bronzemedaillen geholt und damit den fünften Platz in der Nationenwertung belegt.

Bach nicht besorgt wegen der fehlenden Mannschaften

Rund 400 Athleten werden die Reise in die englische Hauptstadt antreten. Das Aufgebot fällt ein wenig kleiner aus, nachdem sich die deutschen Mannschaftssportarten reihenweise verabschiedet haben. Fußballer, Basketballer, Handballer und Wasserballer haben die Qualifikation verpasst. "Das ist schade, aber es wird nichts an der Stimmung oder den Erfolgsaussichten ändern. Realistische Chancen auf eine Medaille hätten ohnehin nur die deutschen Fußballerinnen gehabt", sagte Bach und mahnte die Verbände, die Problemanalyse nicht zu vernachlässigen.

Einzig die beiden deutschen Hockey-Teams sind sicher dabei. "Und die haben in Peking für die Stimmung gesorgt", ergänzte DOSB-Generaldirektor Michael Vesper, der wieder als Chef de Mission fungieren wird. Die fehlenden Mannschaften bietet dem einen oder anderen Athleten nun die Möglichkeit, die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.

Heidemann zählt zu den Stars

So wie es Heidemann in Peking mit ihrer Goldmedaille im Degenfechten ohnehin gemacht hat. Die sympathische Kölnerin gehört auch diesmal zu den Stars in London. "Ich genieße es jetzt schon. Es ist eine gewisse Lockerheit da, weil ich schon alles gewonnen habe", sagte die 29-Jährige, die auch mit dem Outfit zufrieden war: "Diesmal wurde sich an die Trendfarben gehalten. Etwas Lebendiges darf es auch bei den Olympischen Spielen sein."

So wird die deutsche Mannschaft bei der Eröffnungs- und Schlussfeier in pinken und hellblauen Wendejacken einlaufen. "Freundlich, emotional und frisch", seien die Farben, die von den Herstellern adidas, Bogner und Sioux zusammengestellt worden waren, betonte Bach. "Sie symbolisieren eine sympathische Olympia-Mannschaft."

Die Wendejacken können mit einem Handgriff zum dunkelblauen Oberteil gewandelt werden. Mit dem gleichen Outfit werden auch die deutschen Behindertensportler bei den Paralympics vom 29. August bis 9. September auflaufen.

Einen ersten Einblick, wie das Gesicht der deutschen Mannschaft aussehen wird, gibt es am 31. Mai, wenn die erste Nominierungsrunde des DOSB ansteht. Die weiteren Sitzungen finden am 25. Juni und 4. Juli statt.

KOLUMNE London Calling

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