Eröffnungsfeier mit wenigen Athleten

SID
Michael Vesper, Generaldirektor des DOSB, kritisierte den Beginn der Eröffnungszeremonie
© Getty

Den Olympischen Spielen 2012 in London droht bei der Eröffnungsfeier am 27. Juli ein Einmarsch der Nationen mit nur wenigen Sportlern.

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Grund ist neben der ohnehin langen Dauer der Veranstaltung der ungewohnt späte Beginn um 21 Uhr Ortszeit (22 Uhr MESZ), der zahlreichen Athleten eine Teilnahme unmöglich machen wird.

Die Feier beginnt eine Stunde später als die vor vier Jahren in Peking. Um 23 Uhr soll die Olympische Flamme entzündet werden, das Ende der Zeremonie ist für Mitternacht geplant. Diese Zeiten gab das Organisationskomitee LOCOG im Rahmen des World Press Briefings in London am Montag bekannt.

Michael Vesper, Generaldirektor des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), kritisierte vorsichtig. "Die Eröffnungs- und Schlussfeiern in London Versprechen großartige Partys mit Auftritten von Weltstars. Ich persönlich würde es im Interesse der Athletinnen und Athleten begrüßen, wenn die Feier früher beginnen könnte, damit die Sportler zur Ruhe kommen", sagte Vesper: "Ich bin aber zuversichtlich, dass die deutsche Olympiamannschaft in London in beeindruckender Stärke einlaufen wird."

Später Beginn sorgt für Spekulationen

Sportchef Dieter Gruschwitz vom übertragenden Sender "ZDF" stellte fest, dass es "natürlich das Erscheinungsbild der weiltweiten Fernsehübertragung trüben" würde, sollten durch den späten Beginn der Eröffnungsfeier weniger Athleten teilnehmen.

Die Athleten wären nach der Show frühestens gegen 1 Uhr wieder im Olympischen Dorf - viel zu spät für die Sportler, deren Wettkämpfe am nächsten Tag beginnen. Neben den Leichtathleten, die zu der Zeit noch gar nicht in London sein werden, werden damit voraussichtlich auch alle Schwimmer fehlen.

"Das Problem der späten Anfangszeit wurde bei der Konferenz der Athletenvertreter in Colorado Springs bereits angesprochen. Natürlich ist der späte Zeitpunkt Mist", sagte DOSB-Athletensprecher Christian Breuer: "Es wird aber auch viele Athleten geben, die sagen, dass auch das einfach mit zum Erlebnis Olympia gehört."

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