Kritikhagel nach Model-Aussagen

Von SPOX
Henning Lambertz steht nach seinen Model-Aussagen unter Beschuss
© getty

Nachdem Henning Lambertz die Frauen-Staffel über 4 x 100 Meter Freistil für die Spiele in Rio aussortiert hat, gibt es ordentlich Gegenwind für den Bundestrainer. Olympiasiegerin Britta Steffen hat genauso wenig Verständnis für die Aussagen des Coaches wie die betroffenen Athletinnen.

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Lambertz hatte Annika Bruhn, Anna Dietterle, Helen Scholtissek und Paulina Schmiedel für nicht konkurrenzfähig erklärt, weil sie wie "dünne Models" aussehen würden und "nicht wie Sportlerinnen".

Für Steffen sind die Aussagen des Coaches unverständlich. "Jeder muss so trainieren, dass er seine Stärken ausspielen kann. Ich war am schnellsten, als ich schlank und durchtrainiert war. Als ich bei der WM 2011 zu muskellastig an den Start ging, schwamm ich schlecht, weil es zu Lasten meiner Ausdauer ging", erklärte die 32-Jährige der Bild.

Und die Doppel-Olympiasiegerin von Peking weiter: "Es gibt ja 'Model-Schwimmerinnen', die schnell sind. Alexandra Wenk hat gerade 35 Jahre alte deutsche Rekorde von DDR-Schwimmerinnen ausgelöscht und vier neue Bestzeiten am Wochenende aufgestellt. Und sie ist dünn und wunderschön. Oder Dorothea Brandt - hübsch und schnell und kein Muskelprotz."

Für Dietterle, die zu den vom Bundestrainer kritisierten Sportlerinnen gehört, haben die Äußerungen und die Maßnahmen Lambertz' zudem Auswirkungen auf die Motivation: "Ich kann die Figur-Kritik nicht nachvollziehen, und dass wir nicht einmal die Chance bekommen uns als B-Team wenigstens bei der EM zu beweisen. Ich habe geackert und geschuftet und noch nie so viel trainiert, wie in diesem Jahr. Ehrlich, was soll einen da noch motivieren?"

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