Trainer Buschkow liebt Spannung

SID
Heike Fischer, Ditte Kotzian
© Getty

Peking - Lutz Buschkow schürt die Unsicherheit bewusst. Der Cheftrainer der deutschen Wasserspringer will den Spannungsbogen in Peking bis zum letztmöglichen Zeitpunkt auf höchstem Level halten.

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"Wir sind hier nicht bei Kreis-Murmelmeisterschaften", sagte Buschkow über seine Maßnahme, die Besetzung der einzelnen Disziplinen extrem lange unter Verschluss zu halten. Buschkow: "Einziges Kriterium ist die sportliche Leistung."

Nicht einmal die Olympia-Zweiten Tobias Schellenberg und Andreas Wels haben ihren Platz für die Synchron-Entscheidung vom Dreimeterbrett sicher.

"Keiner schaukelt sich hier die Beine"

"Alle kennen meine Verfahrensweise. Keiner schaukelt sich hier die Beine. Das fördert ein hohes Trainings-Bewusstsein", meinte Buschkow vor dem Auftakt der Wettbewerbe am 10. August.

Heike Fischer (Leipzig) und die Berlinerin Ditte Kotzian sind in der Entscheidung der acht weltbesten Paare aus drei Metern Höhe Anwärterinnen auf Edelmetall. Eleganz und langjährige Erfahrung sprechen für dieses Duo: 2006 und 2008 waren Fischer und Kotzian Europameisterschafts-Zweite, bei der WM 2007 holten sie hinter Chinas Olympiasiegerinnen Wu Minxia/Jingjing Guo gleichfalls Silber.

Doppelt so viele Medaillen wie in Athen

Buschkows Linie ist klar. Er will mit seinen Athleten doppelt so viele Medaillen gewinnen wie 2004. In Athen holten Schellenberg/Wels Silber. Doch Buschkow strebt insgeheim nach mehr als zwei: "Wir haben in jeder Synchron-Entscheidung Chancen. Da wäre es völlig falsch, wenn wir nicht mit Selbstvertrauen rangehen würden."

Und ausgerechnet in der "Königsdisziplin" zittert China vor einem Deutschen. Sascha Klein (Aachen) bedroht die "eigentlich unschlagbaren Chinesen" (Buschkow). Seitdem Klein im Februar im futuristischen "Wasserwürfel" den Turm-Weltcup gewann, ist zumindest dieses Gold nicht für die Gastgeber reserviert.

Sportsoldat ignoriert Rolle als Goldkandidat

"Da kommt einer, der ebenbürtig ist und sie zu fehlerfreien Sprüngen zwingt. Das macht Druck", schildert Buschkow die ungewohnte Situation, der Klein nichts Ungewöhnliches beimisst.

"Von mir kommt da nichts" - der selbstbewusste Sportsoldat will seine Rolle als Gold-Kandidat ignorieren, ohne sein Ziel aus den Augen zu verlieren. Das aber definiert er unmissverständlich: "Ich versuche, meinen Erfolg vom Weltcup zu wiederholen."

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