Deutsche Wasserspringer verpassen Medaille

SID
Olympia, Wasserspringen, Peking
© DPA

Peking - 10.000 Landsleute im "Wasserwürfel" von Peking ließen sich von zwei kleinen Chinesinnen in helles olympisches Entzücken versetzen.

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Ruolin Chen, 15 Jahre jung, 1,36 Meter klein, 30 Kilogramm leicht, und Xin Wang, mit 1,37 Metern, 28 Kilogramm und gerade vollendeten 16 Jahren gleichfalls nicht unbedingt ein Schwergewicht, sprangen mit unglaublicher Präzision und Leichtigkeit zu Synchron-Gold vom Zehnmeterturm.

Den deutschen Europameisterinnen Annett Gamm (1,67 m/54 kg) und Nora Subschinski (1,58 m/56 kg) blieb nur das Staunen: Der Rest der Welt war gegen Chinas Top-Duo chancenlos.

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Zweimal gepatzt

Chen/Wang zauberten, die Dresdnerin Gamm und die Berlinerin Subschinski kämpften - und verloren Bronze, weil sie zweimal patzten, als im dritten Wettkampf das dritte Edelmetall für Deutschlands Springer in greifbarer Nähe war.

Am Ende blieb den WM-Dritten von Melbourne 2007 der vierte Platz. Den beiden war das eindeutig zu wenig, Cheftrainer Lutz Buschkow musste seine Mädels auffordern, doch ein wenig mehr in die Lachmuskulatur zu investieren: "Es ist Showtime."

Irgendwie aufgeregt

Die 31-jährige Annett Gamm schaffte es immerhin, den Lieben in der Heimat via TV-Kamera einen Handkuss zukommen zu lassen. Das Lachen stellte sich erst später wieder ein: "Man kommt ja nicht hierher, um den vierten Platz zu machen."

Nora Subschinski war "irgendwie aufgeregt", es gab "kleine Unstimmigkeiten" (Gamm), die in der Addition Rang vier ergaben. "Da sollte man schon strahlen", forderte Buschkow die dreifachen Europameisterinnen abermals dazu auf, sich der Freude hinzugeben - vergebens zunächst.

Jetzt werden sich die Wege von Gamm/Subschinski trennen. Mit 31 soll endlich Schluss sein, kündigte Sportsoldatin Gamm ihren Rückzug als Synchronspringerin an: "Ich werde meinen Platz der Jugend überlassen." Ob sie als Solistin weitermacht, ließ sie offen.

Tendenz: "Eher nicht." Und dann schlich sich doch mehr und mehr ein Lächeln in die Mundwinkel der Sächsin: "31 - da ist Olympia doch ein schöner Abschluss."

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