Tödliche Rotz-Gefahr auf Reitgelände

SID
Sind Pferd und Reiter in Rio sicher oder nicht?
© getty

Das olympische Reitsportgelände Deodoro bei Rio de Janeiro steht unter dem Verdacht der tödlichen und hochansteckenden Bakterieninfektion Rotz. Das brasilianische Landwirtschaftsministerium bestätigte, dass bei einem dort vor Monaten untergebrachten Pferd die Krankheit festgestellt worden sei. Medienberichten zu Folge soll es sich um zwei Pferde handeln, die bereits eingeschläfert worden seien.

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Das olympische Reitsportgelände Deodoro bei Rio de Janeiro steht unter dem Verdacht der tödlichen und hochansteckenden Bakterieninfektion Rotz.

Ein Jahr vor Rio: "Wir sind die Geilsten"

Das brasilianische Landwirtschaftsministerium bestätigte, dass bei einem dort vor Monaten untergebrachten Pferd die Krankheit festgestellt worden sei. Medienberichten zu Folge soll es sich um zwei Pferde handeln, die bereits eingeschläfert worden seien.

Auf dem brasilianischen Militärgelände eine Autostunde von Rio entfernt findet seit Donnerstag das Testevent für die Olympischen Spiele statt. Besucher mussten beim Betreten der Anlage ihre Hände und Füße desinfizieren, da sich die Infektion auch auf Menschen übertragen kann.

"Wir sind vorsichtig"

Rotz tritt allerdings üblicherweise nur bei Pferden auf und greift die Atemwege, die Lunge und die Haut an. Sind Menschen betroffen, müssen sie behandelt werden. Die Krankheit ist international meldepflichtig.

Bis zu 600 Pferde auf den umliegenden Anlagen von Deodoro werden derzeit untersucht. Ergebnisse werden erst für Oktober erwartet. Landesweit soll Rotz bei 17 weiteren Pferden festgestellt worden sein, die in Sao Paulo in Quarantäne stehen und angeblich eingeschläfert werden sollen.

"Der Reitsport-Weltverband FEI hat dem Testevent in Deodoro zugestimmt. Die FEI glaubt, hier ist alles sicher", sagte Rios Organisations-Chef Carlos Arthur Nuzman. "Wir sind vorsichtig", meinte die Vorsitzende von Rios Veterinär-Kommission, Juliana Freitas: "Wir haben einen Absperrring installiert und in den letzten sechs Monaten keine Pferde mehr auf das Gelände gelassen."

Einschätzung des FN-Veterinärs

Das Deutsche Olympiade-Komitee für Reiterei (DOKR) in Warendorf wurde offiziell Anfang der Woche über den Vorfall informiert. Mehrere DOKR-Vertreter wie FN-Sportdirektor Dennis Peiler besuchen derzeit das Testevent ein Jahr vor Olympia in Rio.

Dr. Michael Düe, Veterinär der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) sagte gegenüber St.GEORG online, er sei am Montag vom Weltreiterverband FEI über die Situation in Rio informiert worden. Er schätzt die Situation für die Sportpferde als "ziemlich sicher" ein.

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