Härtetest für Supersprinter Bolt

SID
"Ich könnte alle Rennen bis zu den Olympischen Spielen verlieren und wäre nicht beunruhigt"
© Getty

Vor dem ersten Showdown der Supersprinter und nach seiner verpatzten Europapremiere ist Usain Bolt um Ruhe bemüht. "Ich könnte alle Rennen bis zu den Olympischen Spielen verlieren und wäre nicht beunruhigt", sagt der Weltrekordler aus Jamaika, der am Donnerstag beim Meeting der Diamond League in Rom die 100 Meter gegen seinen Teamgefährten und Erzrivalen Asafa Powell sowie Europameister Christophe Lemaitre (Frankreich) laufen wird.

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Seine schlappe Siegerzeit von 10,04 Sekunden aus der Vorwoche in Ostrau hat der 25-Jährige ebenso aus seinen Gedanken gestrichen, wie den spektakulären 100-Meter-Fehlstart bei der WM im Vorjahr in Daegu.

"Das hat keinen Einfluss auf mein Rennen am Donnerstag", sagte der Dreifach-Olympiasieger von Peking in Rom. Im Wissen, dass es in reichlich zwei Monaten in London weit schwerer werden wird, den Traum vom erneuten Dreifach-Gold zu realisieren.

Noch immer Probleme beim Start

Vor vier Jahren reiste Usain Bolt als frisch gebackener Weltrekordler (damals 9,72 Sekunden, in New York am 31. Mai 2008 erzielt) und Shooting-Star zu den Olympischen Spielen.

Im Vorjahr kam er dagegen nach einer langwierigen Verletzung nur schwer in Schwung, offenbarte gerade auf der kurzen Sprintstrecke erhebliche Probleme am Start und wurde dann auch noch in Daegu wegen Fehlstartes disqualifiziert. Auch in Ostrau beim Meeting "Goldene Spikes" war der Start Bolts große Schwachstelle.

Mit seinem Trainer Glenn Mills habe er jedes Detail des Rennens analysiert, erzählte Bolt in Rom. "Es ist einfach nicht möglich, in jedem Rennen schnell zu sein. In Ostrau fehlte die Energie in meinen Beinen."

Die Energie wird "lightning bolt" im römischen Olympiastadion dringend brauchen, um die erste Niederlage außerhalb des Daegu-Fehlstarts seit fast zwei Jahren zu vermeiden. Im Vorjahr gewann er das Duell gegen Asafa Powell an gleicher Stelle in 9,91 Sekunden mit nur zwei Hundertstelsekunden Vorsprung. Lemaitre war in 10,00 Sekunden auch nicht weit dahinter.

Knappe Führung in der Weltbestenliste

Aktuell führt Bolt mit jenen am 5. Mai in Kingston gelaufenen 9,82 Sekunden die Weltbestenliste der Sprinter knapp vor Weltmeister Yohan Blake (Jamaika/9,84), Hallen-Weltmeister Justin Gatlin (USA/9,87) sowie Powell (9,88) an.

Für den Sprint in Rom hat Usain Bolt 9,70 ("Das ist immer eine gute Zeit") anvisiert. Danach will er seine auf 250.000 Dollar taxierte Antrittsprämie noch beim Meeting in Oslo einsammeln und dann Europa schon wieder verlassen.

Die Trials, die jamaikanische Olympia-Ausscheidung, stehen bevor. Und Usain Bolt hat sich mit einer von Blake und Powell angeführten extrem starken Konkurrenten-Schar zu messen. Andres als im Vorjahr, wo er bei der nationalen WM-Ausscheidung eine Wild Card erhielt, kündigte Bolt bereits an, diesmal über 100 und 200 Meter antreten zu wollen.

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