Seeger zweifelt an Konkurrenz

SID
... und holte sich überlegen Gold vor ...
© Getty

Peking - Nachdem ihre Hoffnung auf eine gute Platzierung im Dauerregen weggeschwemmt worden war, klagte Geherin Melanie Seeger mit feuchten Augen die Konkurrenz an.

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Die Potsdamerin war nach dem 23. Platz über die olympischen 20 Kilometer angesichts der auffallend schnellen Zeiten nur noch frustriert. "Ich habe hier das unfairste Rennen meiner Karriere erlebt", sagte die 31-Jährige in Peking.

Bei den Spielen von Athen 2004 war Seeger mit einer Zeit Fünfte geworden, die diesmal nur zu Platz 15 gereicht hätte.

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"Ich hoffe, die Bombe platzt"

"Die Spitze kann Zeiten gehen, da können wir trainieren, so viel wir wollen. Ich kann es nicht fassen. Das ist einfach nur traurig", meinte Seeger. "Ich hoffe, dass die große Bombe platzt und wir unsere Chance bekommen."

Olga Kaniskina aus Russland wurde überlegen Olympiasiegerin. "Die Russin kommt aus einer Trainingsgruppe, wo die Hälfte gedopt ist", bemerkte Seeger über die Weltmeisterin, die in 1:26:31 Stunden vor der Norwegerin Kjersti Platzer (1:27,07) gewann. Bronze ging an die Italienerin Elisa Rigaudo (1:27:12).

Sabine Zimmer (Wattenscheid) wurde mit einem Rückstand von 3:49 Minuten 15., Seeger (Potsdam) lag 5:25 zurück und meinte frustriert: "Wir müssen überlegen: Lohnt sich das alles noch überhaupt?"

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Seeger fordert weitere Antidoping-Maßnahmen

Wenn diese Entwicklung so weiterginge, würden Medaillen künftig bei Zeiten von 1:24 Stunden vergeben.

"Da habe ich absolut keine Chance. 1:27 Stunden ist das absolute Maximum, was ich erreichen kann", sagte Seeger, die weitergehende Maßnahmen im Kampf gegen Doping forderte: "So lange Doping-Kontrolleure keinen Diplomatenstatus bekommen, brauchen solche Leute gar nicht an den Start zu gehen."

Dabei hat die Grundschullehrerin vor allem die Situation in Russland im Blick: "Da laufen Trainingskolleginnen der Weltmeisterin in ihrem ersten Wettkampf gleich mal 1:26 Stunden, das kann ich nie schaffen."

Höhne ebenfalls skeptisch

Ähnlich hatte sich Andre Höhne nach dem Olympiasieg des Russen Wladimir Bortschin über die 20 Kilometer geäußert.

Sabine Zimmer hatte ebenfalls mit einer Top-Ten-Platzierung geliebäugelt. "Das schlechte Wetter kam uns eigentlich entgegen. Ich habe gedacht, einige knallen am Ende noch weg", meinte sie.

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