Mutolas letzte Mission: "Dankbar und glücklich"

SID
Olympia, Leichtathletik, , 800 Meter Hürden, Mutola
© Getty

Peking - 1988 in Seoul trug Maria Mutola als 15-Jährige bei der Eröffnungsfeier die Fahne Mosambiks ins Stadion - 20 Jahre später ist sie in Peking erhobenen Hauptes über die Ziellinie ihrer grandiosen Olympia-Karriere gelaufen.

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Die dreimalige Weltmeisterin mischte im 800-Meter-Finale noch einmal ordentlich mit. Für eine fünfte Medaille reichte es jedoch nicht mehr.

"Ich habe alles gegeben und mir nichts vorzuwerfen", sagte Mutola eine Viertelstunde nach dem Zieleinlauf noch schwer atmend und kommentierte den Sieg der Kenianerin Pamela Jelimo in 1:54,87 Minuten kopfschüttelnd: "Für eine 18-Jährige ist sie sehr, sehr schnell."

In die Rekordbücher geht die 35 Jahre alte Mutola trotzdem ein. Sechs Teilnahmen an Sommerspielen - mehr schaffte nur eine Leichtathletin: die jamaikanische Sprint-Diva Merlene Ottey.

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Maria de Lurdes Mutola gewann - als erste Sportlerin ihres Landes - Olympia-Gold in Sydney 2000 und Bronze in Atlanta 1996. 2004 in Athen rannte sie auf Platz vier, 1992 in Barcelona wie nun in Peking wurde sie Fünfte.

"Nach dieser Saison ist endgültig Schluss"

"17 Jahre im Spitzensport sind eine lange Zeit. Nach einer weiteren Olympia-Saison scheint mir der richtige Zeitpunkt gekommen zu sein, um mich anderen Herausforderungen zu stellen. Nach dieser Saison ist endgültig Schluss", sagte Mutola. Künftig will sie sich noch mehr ihrer Stiftung für soziale Projekte widmen.

Niemand weiß, wie oft Mutola die zwei Stadionrunden gelaufen ist. Aber sicher ist, dass die frühere Fußballerin aus Maputo auch sonst viel herumgekommen ist. Als 18-Jährige zog sie zu einem US-Ehepaar nach Oregon.

Heute lebt die siebenfache Hallen-Weltmeisterin bei Johannesburg in Südafrika. Ihre größte Siegesserie landete sie zwischen 1992 und 1996: 50 Mal blieb sie in Endläufen ungeschlagen, dazwischen lag nur ihre Disqualifikation im WM-Halbfinale 1995, als sie über die Bahnlinie trat.

Alleine zwölfmal gewann Mutola das Meeting in Zürich. Ihren größten Zahltag hatte sie 2003 als alleinige Jackpot-Siegerin der Golden League. Der Lohn: eine Million Dollar in Gold.

In ihrem letzten Rennen unter der olympischen Flamme zeigte die Afrikanerin noch einmal, welches Feuer in ihr brennt. In 1:57,68 Minuten rannte sie eine Weltklasse-Zeit. Als ihre Konkurrentinnen schon Interviews gaben, stand Mutola da und ließ den Blick durchs Nationalstadion schweifen und sagte später: "Ich bin dankbar und glücklich."

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