Judo-Olympiasieger Bischof beendet Karriere

SID
In London holte Ole Bischof die Silbermedaille in der Gewichtsklasse unter 81kg
© Getty

Der Judo-Olympiasieger von Peking 2008 Ole Bischof beendet im Alter von 33 Jahren seine Karriere. Eine Rückkehr als Trainer kann er sich in Zukunft gut vorstellen.

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In London durfte Ole Bischof noch mal über Silber jubeln, sechs Wochen später beendet der Judo-Olympiasieger im Alter von 33 Jahren seine Karriere. "Mit der Silbermedaille hat sich für mich ein Kreis geschlossen. Ich bin reif für ein neues Kapitel", sagte Bischof. Dieses neue Kapitel beginnt für ihn ab Oktober in Hamburg. Dort wird Bischof eine zweite Laufbahn als Volkswirtschafter starten und für die renommierte Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) arbeiten.

"Ich habe über 15 Jahre Leistungssport betrieben, und die vergangenen vier Jahre waren sehr kräftezehrend. Bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro wäre ich 36. Darum ist jetzt der beste Zeitpunkt, um zurückzutreten und etwas Neues zu versuchen", sagte Bischof. Bei der Firma PwC wird der studierte Volkswirtschafter künftig große Unternehmen im Exportgeschäft betreuen. "Die Firma hat mir versprochen, dass ich viel lernen muss. Damit haben sich mich gekriegt", sagte Bischof.

Bischof kann sich Rückkehr als Trainer vorstellen

Seinen größten Erfolg feierte Bischof mit dem Gewinn der Goldmedaille bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking, als er den Südkoreaner Kim Jae-Bum in der Klasse bis 81 Kilogramm bezwang. "Das war für mich die absolute Krönung. Der Moment, in dem ich in meiner Sportart alles erreicht hatte. Die Silbermedaille steht dem aber nichts nach", sagte Bischof.

In London unterlag der gebürtige Reutlinger Ende Juli im Finale zwar dem Südkoreaner, teilt sich aber durch die zweite Olympia-Medaille seitdem den Titel als erfolgreichster deutscher Judoka mit Ex-Bundestrainer Frank Wieneke.

Auch wenn Bischof dem Judo-Sport nun vorerst den Rücken kehrt, will er eine spätere Karriere als Trainer oder Funktionär nicht ausschließen. "Das kann ich mir durchaus vorstellen, allerdings frühestens in zwei Jahren", sagte er. Diese Nachricht dürfte auch den Deutschen Judo-Bund freuen, der für Bischofs Rücktritt Verständnis zeigte. "Dass man im Alter von 33 Jahren und nach so vielen Erfolgen ans Aufhören denkt, ist für mich verständlich", sagte Pressereferentin Birgit Arendt.

Der Medaillenspiegel von London 2012