Baschin in Hoffnungsrunde gescheitert

SID
Olympia, Peking, Judo, Michaela Baschin
© DPA

Peking - Mit Tränen in den Augen hat Michaela Baschin die olympische Judo-Arena der Universität für Wissenschaft und Technik in Peking verlassen.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

In der Verlängerung des ersten Hoffnungsrundenkampfes im Extraleichtgewicht (bis 48 kg) scheiterte die 24 Jahre alte Studentin aus dem baden-württembergischen Backnang an der Russin Ljudmila Bogdanowa durch Koka, die kleinste im Judo-Sport mögliche Wertung.

1:45 Minuten vor Kampf-Ende punktete die russische EM-Fünfte mit einer Fußtechnik. "Ich hatte sie eigentlich im Griff, aber beim Golden Score ist eben alles anders. Das ist dumm gelaufen", sagte die Schwäbin enttäuscht. "Ich wollte mehr."

"Da hat das Feuer gefehlt"

Nach einem Freilos in der ersten Runde startete Baschin mit einem Sieg über die Algerierin Meriem Moussa in das Turnier. Die Afrikanerin bezwang sie deutlich mit einem halben Punkt (Waza-Ari).

Im darauffolgenden Duell mit der kubanischen Ex-Weltmeisterin Yanet Bermoy zog die Lehramts-Studentin jedoch den Kürzeren. Baschin erhielt wegen Passivität eine Verwarnung (Shido) und verlor deshalb äußerst knapp.

"Hätte ich gegen die Kubanerin so gekämpft wie gegen die Russin, wäre es anders ausgegangen. Aber da hat das Feuer gefehlt", haderte die EM-Dritte von 2006.

"Dabei habe ich gegen beide schon gewonnen. Deshalb ist es umso bitterer", klagte der Schützling von Frauen-Bundestrainer Norbert Littkopf und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. "Olympia ist eben einen Tick anders."

Umstrittene Entscheidung

Littkopf konnte das Ergebnis nicht fassen. "Das war niemals ein Koka für die Russin", meinte der Leipziger. In der Verlängerung werde jedoch anders als in der regulären Kampfzeit von fünf Minuten gewertet.

Auch das Urteil im Kampf gegen Bermoy sei umstritten gewesen. "Dann hätte die Kubanerin auch wegen Passivität verwarnt werden müssen. Außerdem kämpft sie sehr unsauber", sagte der Trainer.

Olympia genießen

Nach der Phase der Tränen und Enttäuschung will Baschin jedoch versuchen, Olympia zu genießen. Ihre Wünsche gelten den Teamgefährtinnen.

Am 11. August will Olympiasiegerin Yvonne Bönisch im Leichtgewicht (bis 57 kg) den Triumph von Athen wiederholen.

"Im Judo habe ich das letzte Wort noch nicht gesprochen. Aber jetzt will ich mich mehr auf die Uni konzentrieren", kündigte Baschin an.

Artikel und Videos zum Thema