Gold-Vision - Brand hält Gold für realistisch

SID
Olympia, Peking, Handball, Männer, Heiner Brand
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Peking - Zwei Mannschaften, eine Vision: Bei der ersten olympischen Doppel-Mission des deutschen Handballs seit zwölf Jahren haben die Männer und Frauen Gold im Visier.

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"Ich halte beide Teams für goldwürdig und goldfähig. Wenn man Weltmeister ist wie die Männer und WM-Dritter wie die Frauen, gehört man selbstverständlich mit zu den Favoriten", erklärte Ulrich Strombach, Präsident des Deutschen Handballbundes (DHB), die Olympiasiege in Peking zum ersehnten Ziel.

Zuletzt hatten bei den Olympischen Spielen 1980 in Moskau beide deutsche Mannschaften eine Medaille gewonnen: Die DDR-Männer feierten den Olympiasieg, die DDR-Frauen den dritten Platz.

Strombach hat Abneigung gegen Silber

Mit intensiver Vorbereitung und sehenswerten Testspiel-Auftritten haben beide Auswahl-Teams die Hoffnung auf eine Wiederholung dieses Coups geweckt. "Gegen Silber habe ich eine Abneigung, weil man das letzte Spiel verloren hat", bekannte Strombach.

Von der Zuversicht ihres Chefs haben sich auch die beiden Bundestrainer anstecken lassen, ohne jedoch in Euphorie zu verfallen. "Es ist das große Ziel von uns, die Goldmedaille zu holen. Aber da sind ja dann auch noch die bösen Gegner, die das verhindern wollen", sagte Weltmeister-Coach Heiner Brand mit einem Augenzwinkern.

"Es ist klar, dass die Mannschaft hohe Ziele hat. Das muss man auch, wenn man Weltmeister ist und zwei Monate in der Vorbereitung zusammen war." Vor vier Jahren hatte seine Auswahl als Europameister das olympische Endspiel gegen den damaligen Weltmeister Kroatien mit 24:26 verloren.

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Frauen geben Vollgas

Den gleichen Vorbereitungs-Marathon haben die Frauen für den angestrebten Podestplatz hinter sich gebracht, nachdem die bislang letzte Olympia-Teilnahme 1996 mit dem 6. Platz geendet hatte.

"Wir wollen das maximale Ergebnis. Das ist unsere Mission. In der Mannschaft schlummern Träume. Um die zu verwirklichen, geben wir Vollgas", versprach Bundestrainer Armin Emrich. Seine Auswahl steht in Peking als erste auf dem Prüfstand.

"Ladies first" heißt es am 9. August, wenn die Frauen im Olympic Sports Center Gymnasium ihr Auftaktspiel in der Gruppe B gegen Brasilien bestreiten. "Die Brasilianerinnen sind für mich sehr hoch einzuschätzen", urteilte Emrich.

Im Wettstreit mit den weiteren Vorrundengegnern Südkorea, Ungarn, Schweden und Weltmeister Russland müssen die deutschen Frauen mindestens Gruppenvierter werden, um das Viertelfinale und damit die K.o.-Runde zu erreichen.

Damit die DHB-Auswahl während des Turniers nicht vom olympischen Trubel ablenkt wird, hatte sie schon eine Woche vor Turnierbeginn im olympischen Dorf Quartier bezogen. "Wir sind voll auf Handball fokussiert", erklärte Emrich.

"Es geht um Gold"

Mit einer unmissverständlichen Kampfansage starten die Männer einen Tag später in ihre Mission Medaille. "Wir müssen nicht drumherumreden: Es geht um die Goldmedaille", verkündete Spielmacher Michael Kraus.

Doch vor dem Olympia-Einstand am 10. August gegen Asienmeister Südkorea warnte er auch vor einer Unterschätzung der Kontrahenten. "Wenn man die Gruppe sieht wird es schwer genug, das Viertelfinale zu erreichen", sagte der Jung-Star.

Brand: "Wir haben die schwerere Gruppe erwischt"

Immerhin folgen in der Gruppe B auf die Asiaten noch Island, Afrikameister Ägypten, Rekord-Olympiasieger Russland und Europameister Dänemark.

Die möglichen Viertelfinal-Gegner rekrutieren sich aus Staffel A mit Olympiasieger Kroatien, den Ex-Weltmeistern Spanien und Frankreich, dem WM-Zweiten Polen sowie den Außenseitern Brasilien und Gastgeber China.

"Die vier europäischen Mannschaften haben das Viertelfinale eigentlich schon sicher. Von daher haben wir die schwerere Gruppe erwischt", urteilte Brand, der mit seinem Team am Donnerstag aus dem Trainingslager im südchinesischen Zhuhai nach Peking eingeflogen war.

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