DHB-Männer mit mühevollem Auftaktsieg

SID
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© Getty

Peking - Mit einem Kraftakt und Glanzparaden von Torhüter Johannes Bitter haben die deutschen Handballer einen Fehlstart in ihre "Mission Medaille" verhindert.

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Gegen den bisherigen Lieblingsgegner Südkorea gewann der Weltmeister in Peking sein Auftaktmatch bei den Olympischen Spielen in Peking dank einer enormen Steigerung im Schlussabschnitt mit 27:23 (10:13) und wendete die drohende erste Niederlage gegen den Asienmeister noch ab.

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"Weltmeisterlich war das noch nicht", gestand Team-Senior und Kreisläufer Christian Schwarzer. "Am Ende aber hat sich die bessere und kompaktere Mannschaft durchgesetzt. Jetzt sind wir im Turnier drin. Die erste Aufregung ist weg. Und nun kommen die Gegner, die uns besser liegen."

Kraus trumpft auf

Vor der zweiten Partie in der Vorrundengruppe B gegen Island hat der EM-Vierte zumindest den ersten Schritt Richtung Viertelfinale gemeistert. Großen Anteil daran hatte neben Bitter auch Spielmacher Michael Kraus. Der Lemgoer war vor rund 3000 Zuschauern im Olympic Sports Center Gymnasium mit sieben Treffern bester Werfer in der Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB).

"Man konnte den großen Druck merken und den Respekt, der vor Korea auch angebracht ist", sagte Bundestrainer Heiner Brand, dem die Erleichterung anzumerken war. Eindringlich hatte er vor der Spielweise der Südkoreaner gewarnt.

"Das ist eine ganz andere Art, Handball zu spielen, als wir sie in Europa kennen", hatte der Gummersbacher schon vor dem Anwurf erklärt.

Fritz erwischt schwarzen  Tag

Unerwartet schnell erfüllte sich seine Prognose. Mit ihrer offensiven Abwehr brachten die Südkoreaner den Weltmeister immer wieder aus der Fassung und dem Rhythmus. Schnellfüßig spritzten sie in die Ballstafetten der Deutschen und verhinderten so ein geordnetes Aufbauspiel des EM-Vierten. Von Beginn an wogte das Spiel hin und her. Kein Team konnte sich entscheidend absetzen.

Auch mit ihren wieselflinken Angreifern stellte der Olympia-Zweite von 1988 um den Bundesliga-Rekordtorschützen Kyung-Shin Yoon das DHB-Team immer wieder vor Rätsel. Zudem hatte Schlussmann Henning Fritz (Rhein-Neckar Löwen) einen rabenschwarzen Tag erwischt und machte schon nach 17 Minuten den Platz im Tor für den Hamburger Bitter frei.´

Mit ihm kam zwar durch zahlreiche Glanzparaden zunächst mehr Sicherheit in die Defensive. Doch durch Schwächen im Angriff verpufften die Ballgewinne immer wieder. So gab der Weltmeister eine 10:9-Führung (25.) durch vier Gegentreffer hintereinander wieder ab und lag zur Pause mit 10:13 hinten.

Nach Wiederanpfiff zeigten die deutschen Handballer dann die zuvor vermisste Leidenschaft. Mit Bitter als sicherem Rückhalt kämpfte sich der Weltmeister wieder heran und glich beim 17:17 (42.) aus. Von dort an lief es besser beim Brand-Team. Beim 21:19 (49.) führte die DHB- Mannschaft erstmals mit zwei Toren Vorsprung.

Danach fanden auch Florian Kehrmann (Lemgo) und Pascal Hens (Hamburg) ihre zuvor vermisste Treffsicherheit wieder und warfen die deutsche Mannschaft mit 27:23 (57.) in Front und damit zum schwer erkämpften Sieg.

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