DHB-Frauen schlagen Brasilien

SID
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© Getty

Peking - Der emotionalen Eröffnungsfeier folgte sportliches Glücksgefühl: Einen Tag nach dem bewegenden Einmarsch ins Nationalstadion sind Deutschlands Handball-Frauen in Peking nach zwölf Jahren Abstinenz mit einem geglückten Start auf die olympische Bühne zurückgekehrt.

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Dank einer deutlichen Steigerung in der zweiten Halbzeit gewann der WM-Dritte sein Auftaktspiel in der Gruppe B mit 24:22 (11:12) gegen Brasilien und scheint gut gerüstet für das am Montag bevorstehende Duell mit Angstgegner Südkorea.

"Das ist eine riesige Erleichterung", kommentierte Bundestrainer Armin Emrich: "Ein Einstieg ins Turnier mit einem Sieg ist eminent wichtig."

Krause beste Werferin 

Vor rund 2500 Zuschauern im Olympic Sports Center Gymnasium fand die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) erst spät zu alter Nervenstärke und musste lange um den Sieg kämpfen. Beste deutsche Werferin war Nadine Krause (Kopenhagen/6 Treffer).

Erster Tabellenführer in der deutschen Gruppe ist Ungarn. Der Olympia-Fünfte besiegte zum Auftakt Schweden mit 30:24 (15:14). Anschließend sorgte Südkorea für eine Überraschung.

Dank einer grandiosen Aufholjagd trotzte der Olympia-Zweite Russland ein 29:29 (13:16) ab, nachdem der Weltmeister bereits mit 26:17 geführt hatte.

Anschließend erhielten die Südkoreanerinnen für die moralische Glanzleistung eine Extra-Belohnung: Staatspräsident Lee Myung-bak schüttelte allen Spielerinnen und dem Trainer die Hand.

Rumänien an der Spitze

Angolas Frauen hatte ihr Staatsoberhaupt zuvor weniger Glück gebracht. Der Afrikameister verlor trotz einer 14:13-Pausenführung nach einem Einbruch im zweiten Durchgang mit 21:32 gegen den EM-Dritten Frankreich.

Gastgeber China bot in der gleichen Staffel Europameister Norwegen lange Paroli, war aber letztlich der Routine des Gold-Favoriten nicht gewachsen und unterlag mit 23:30 (12:13).

An der Tabellenspitze steht zunächst Rumänien nach einem 31:19 (13:10)-Kantersieg gegen Außenseiter und Olympia-Neuling Kasachstan.

"Das war ein verdienter Sieg"

Für die deutschen Frauen begann das erste Olympia-Turnier seit Platz sechs 1996 in Atlanta wenig verheißungsvoll. Der ungemein robust bis grob agierende Panamerika-Meister stellte den WM-Dritten vor mehr Probleme als erwartet.

"Das war ein verdienter Sieg, vor allem nach den vielen Schlägen, die wir einstecken mussten", bemerkte Maren Baumbach. In ihrer Nervosität vergaben die deutschen Spielerinnen selbst beste Chancen oder scheiterten an der starken Schlussfrau Chana Masson.

"Wir hatten nicht die Killerinstinkt, die Chancen zu versenken", sagte Emrich, mochte aber nicht zu kritisch mit seinen Spielerinnen sein: "Heute zählt nur das Resultat."

Torwartwechsel zur Pause

Zwar drehte der EM-Vierte einen 4:6-Rückstand (12.) in eine 9:7-Führung (21.). Die aber vergab der WM-Dritte durch die mangelnde Chancenverwertung wieder und lag zur Pause mit einem Tor zurück. Erst mit Wiederanpfiff kam der Medaillenkandidat ins Spiel.

Großen Anteil daran hatte der Torhüter-Wechsel von Sabine Englert zu Clara Woltering, die die Brasilianerinnen mit Paraden entnervte. Die Ballgewinne nutzte das deutsche Team zu Tempogegenstößen und enteilte durch sechs Treffer in Folge auf 20:12 (44.). Das reichte.

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