DFB-Frauen können mit Sieg Viertelfinale buchen

SID
Neid, DEutschland, Olympia, Fußball
© DPA

Peking - Mit einem Sieg gegen Afrika-Champion Nigeria können Deutschlands Fußball-Frauen vorzeitig das Ticket für das olympische Viertelfinale buchen, doch der Respekt vor dem zweiten Vorrundengegner ist im Lager des Weltmeisters groß.

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"Die sind wie eine Wundertüte - man weiß nicht, was drin steckt. Das Schwierige ist, dass die manchmal selber gar nicht wissen, was sie machen", sagte Torfrau Nadine Angerer vor der Partie am 9. August (11.00 MESZ) in Shenyang.

Auch Bundestrainerin Silvia Neid warnte vor dem Konkurrenten, der nach der 0:1-Auftaktniederlage gegen Nordkorea schon um seine letzte Chance in der Gruppe F spielt. "Gegen Nigeria haben wir uns schon immer schwergetan. Die sind unheimlich schnell, zweikampfstark und trickreich. Sie sind alle ganz schnell vorne und auch wieder ganz schnell hinten - also eigentlich unberechenbar", beschrieb Neid ihre Eindrücke.

Durch die erste Runde beißen

Wie schon beim 0:0 gegen Brasilien steht die DFB-Auswahl angesichts des schwül-warmen Wetters vor einem Kraftakt. "90 Minuten auf einem hohen Niveau zu spielen, ist bei diesen klimatischen Bedingungen sehr schwer. Unseren Gegnern macht das Wetter nichts aus. Von daher müssen wir uns hier durch die erste Runde beißen. Ich hoffe, dass wir am Ende das Viertelfinale erreichen", sagte Neid.

Nach dem Auftaktspiel verordnete sie ihren Spielerinnen daher ein Schonprogramm. Zunächst stand eine leichte Regeneration im Team-Hotel auf dem Programm, am Abend bewunderte ein Großteil der Mannschaft Ronaldinho & Co. bei Brasiliens 1:0-Sieg gegen Belgien.

Am Eröffnungstag der Spiele bat Neid nur zu einem kurzen Abschlusstraining, nach dem sich auch die zuletzt wegen einer Knieblessur fehlende Conny Pohlers wieder fit meldete.

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Erstes Etappenziel der "Operation Gold"

Die deutsche Mannschaft würde das erste Etappenziel bei der "Operation Gold", den Einzug in das Viertelfinale, vorzeitig erreichen, wenn sie ihr Spiel gewinnt und Schweden in der Gruppe E Argentinien bezwingt. In diesem Fall würde der Weltmeister schon vor dem letzten Gruppenspiel gegen Nordkorea als einer der zwei besten Vorrundendritten feststehen. "Ein Sieg ist Pflicht, damit wir gelöst in die nächste Partie gehen können", gab Angerer die Marschroute vor.

Allerdings warnte die 29-Jährige vor der kniffligen Aufgabe: "Nigeria ist der große Unbekannte. Wir haben in den vergangenen Jahren zwei, dreimal gegen die gespielt.Das waren immer sehr knappe Partien."

Kein Interesse an Statistiken

Die Statistik spricht allerdings eine andere Sprache. In vier Spielen gab es vier Siege bei einem Torverhältnis von 16:6. Die Bundestrainerin interessiert dies alles nicht.

Sie erwartet einen völlig anderen Spielverlauf als in der Neuauflage des WM-Endspiels gegen Brasilien und wird daher taktisch wohl etwas variieren. Neid: "Nigeria ist ganz anders zu bespielen."

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