Säbelfechterin Bujdoso scheitert in zweiter Runde

SID
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Peking - Ein nicht wohl gesonnener Obmann und Chinas Gold-Hoffnung waren für Alexandra Bujdoso zu viel: Die Säbelfechterin aus Koblenz unterlag in der zweiten Runde des olympischen Turniers der aktuellen Vize-Weltmeisterin Tan Xue mit 6:15 Treffern.

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Die 18-Jährige konnte das Gefecht gegen die Olympia-Zweite von 2004 bis zum 4:4 noch offenhalten. "Dann hat der Obmann vier Treffer für Tan gegeben, obwohl sie beim Angriff abgestoppt hat und die Treffer deswegen nicht hätten zählen dürfen", sagte Bujdoso, die sich als einzige deutsche Säbelfechterin für Peking qualifiziert hatte.

Zum Entsetzen ihrer Landsleute unterlag die mit einer Fußverletzung gehandicapte Tan Xue dann aber im Viertelfinale der Russin Sophia Welikaja. Diese trifft im Halbfinale (13.00 Uhr MESZ) auf Sada Jacobson (USA). Titelverteidigerin Mariel Zagunis und Rebecca Ward unterstreichen im anderen Halbfinale die amerikanische Dominanz.

"Das Ergebnis ist ok, sie ist noch jung"

Auf Schützenhilfe des Schiedsrichters konnte Sportsoldatin Bujdoso gegen Tan nicht bauen - im Gegenteil. "Er hat mir beim letzten Treffer noch einen Video-Beweis verweigert, obwohl mir noch einer zugestanden hätte", meinte die Deutsche kopfschüttelnd.

Seit 2006 dürfen die Fechter bei strittigen Situationen den Obmann anweisen, seine Entscheidung gemeinsam mit einem Technischen Delegierten am Bildschirm in Super-Zeitlupe zu überprüfen.

Vater und Trainer Imre Bujdoso, der 1988 mit Ungarns Säbelfechtern Olympia-Gold geholt hatte, wollte aber nicht die ganze Schuld an der Niederlage dem Obmann geben. "Natürlich hätte er drei oder vier Treffer anders geben können, aber wenn Alexandra gewinnen will, muss sie 18 oder 19 klare Treffer setzen", meinte er zur vierten Niederlage seiner Tochter gegen Tan in diesem Jahr. "Das Ergebnis ist okay, sie ist noch jung. Wichtig war, dass sie ein Gefecht bei Olympia gewinnt."

Souveräne Erstunden-Vorstellung

In der ersten Runde hatte Alexandra Bujdoso die Kanadierin Julie Cloutier souverän mit 15:2 geschlagen. "Ich habe eigentlich gut gefochten und gezeigt, dass ich was drauf habe", resümierte Bujdoso.

Bei der Weltmeisterschaft 2006 war sie als Viertelfinalistin überraschend in die Weltspitze vorgestürmt, hatte dann aber mit Formschwankungen zu kämpfen. "Ein Ergebnis zu erzielen ist einfacher, als es zu bestätigen", sagte Vater Imre und prophezeite: "Ihre Zeit wird noch kommen. Sie war hier die Jüngste."

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