Vesper: "Erwartungen übertroffen"

SID
Michael Vesper zieht nach den European Games eine positive Bilanz
© getty

Für Michael Vesper, Vorstandsvorsitzender des DOSB, hat die Premiere der am Sonntag endenden Europaspiele in Aserbaidschans Hauptstadt Baku weitere Auflagen gerechtfertigt. "Am Anfang waren die Erwartungen gemischt, sie wurden aber übertroffen", sagte Vesper: "Das war eine gelungene Premiere. Der fünfte Ring ist endlich geschlossen."

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Besonders mit den professionellen Bedingungen, vom Transportsystem bis zur Organisation, sei die deutsche Delegation "sehr zufrieden" gewesen, sagte der 63-Jährige. Unter sportlichen Gesichtspunkten lobte er vor allem die Entwicklungsmöglichkeiten junger Athleten: "Für sie war es wichtig, ein Jahr vor Olympia ein bisschen olympische Luft zu schnuppern."

Bezüglich der Menschenrechtslage im autoritär regierten Gastgeberland habe der DOSB vor Ort die angekündigten Gespräche mit Regierungskritikern und Menschenrechtsorganisationen geführt, sagte Vesper. "Es gab dort kein einheitliches Bild. Es gab keine generelle Kritik am DOSB, angetreten zu sein. Nicht die Spiele sind hier das Problem", sagte der 63-Jährige, ohne auf Einzelheiten einzugehen.

European Games 2019 in Westeuropa?

Mit Blick auf die geplante zweite Ausgabe im Jahr 2019 sprach sich Vesper, der auch Mitglied im Exekutivkomitee der Vereinigung der Nationalen Olympischen Komitees in Europa (EOC) ist, für ein westeuropäisches Land als Gastgeber aus. "Wir waren jetzt im östlichsten Land im EOC. Es wäre gut, sich mit den Spielen nun im westlichen Europa zu zeigen."

Deutschland, das sich mit Hamburg für die Olympischen Sommerspiele 2024 bewirbt, erwäge aber nicht, für den abgesprungenen Ausrichter Amsterdam in die Bresche zu springen. "Es ist meines Erachtens nicht denkbar, dass man zwei Spiele und zwei Bewerbungen durchziehen kann." Europaspiele würden der Hamburger Olympia-Bewerbung zudem keine größeren Chancen bescheren, sagte der DOSB-Funktionär: "Niemand bezweifelt, dass Deutschland Olympische Spiele ausrichten kann."

Dass sich ein Ausrichter finden werde, ist für ihn ohnehin selbstverständlich: "Es gibt Städte und Länder, die Interesse haben." Baku, das glamouröse Spiele mit einer 85 Millionen Euro teuren Eröffnungsfeier geboten hat, müsse dabei nicht der Richtwert für die nächsten Spiele sein. "Es hängt immer auch von den finanziellen Möglichkeiten ab." Die Türkei hat bereits Interesse an der Ausrichtung der Spiele geäußert, auch Russland und Weißrussland gelten als potenzielle Kandidaten.

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