Auf der Standspur

SID
Wilhelm, Gratschow, Boxen
© Getty

München - Das deutsche Miniaufgebot von vier Boxern wird es schwer haben, an die Erfolge vergangener Olympischer Spiele anzuknüpfen.

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Der Leitende Bundestrainer und Sportdirektor Helmut Ranze vermeidet es deshalb auch, Zielstellungen bekanntzumachen. Wenigstens eine Medaille soll es aber werden. Doch dazu brauchen Rustam Rahimov, Wilhelm Gratschow (im Bild), Jack Culcay- Keth und Konstantin Buga vor allem Glück bei der Auslosung.

Die Olympia-Generalprobe beim Chemiepokal in Halle/Saale Ende Juni machte es deutlich: Deutschlands Amateurboxer sind allenfalls noch Mittelmaß. Nationen, die früher nur als Sparringspartner von Interesse waren, haben vom Niveau her auf- und die Deutschen überholt.

So sind Turniersiege von Indern, Mongolen und Australiern keine Sensation mehr. Auch in Europa haben Großbritannien, Frankreich und Italien mit ihren Fördersystemen dem Deutschen Boxsportverband (DBV) den Rang abgelaufen. Die großen Favoriten kommen aber wieder aus Kuba, den USA und Russland.

Außenseiterchancen für Rahimov 

Medaillenhoffnungen macht sich besonders Rahimov. Der 33-jährige Routinier hatte schon vor vier Jahren in Athen Bronze geholt, zwei Jahre später stand er im WM-Finale. Mit seiner Erfahrung könnte er am ehesten noch einmal in die Phalanx der großen Boxnationen einbrechen. Allerdings ist der Sportsoldat mittlerweile verletzungsanfälliger geworden, was zu einem Handicap werden könnte.

Den größten Sprung nach vorn machte Culcay-Keth. Ihm trauen viele eine Überraschung zu. Dagegen dürften Buga und vor allem Gratschow im Konzert der Großen chancenlos sein und die Spiele als Erfahrungsschule nutzen.