Nowitzki, Kaman, Kantersieg

SID
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Athen - Zu seiner Premiere auf olympischem Parkett wäre Dirk Nowitzki beinahe zu spät gekommen. Erst als der NBA-Superstar von den Chinesen schon begeistert gefeiert und die Nationalhymnen angestimmt wurden, kam er in die Basketball-Halle gerannt.

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Auf dem stillen Örtchen sei er gewesen, verriet der Fahnenträger der deutschen Olympia-Mannschaft schmunzelnd nach dem 95:66-Erfolg über Afrika-Rekordmeister Angola. "Manche waren schon ein bischen nervös, am größten Sportereignis der Welt teilzunehmen", gab er zu.

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Als es dann endlich losging, war davon nichts zu spüren. 23 Punkte sammelte der 30-Jährige beim vielversprechenden Auftaktsieg, bei dem der eingebürgerte Chris Kaman (24) der beste deutsche Werfer war.

"Es macht Riesenspaß"

"Sensationell", fand Bundestrainer Dirk Bauermann die Vorstellung seines neuen Centerspielers. "Chris hat am Anfang sehr gut gespielt und das war sehr wichtig", lobte auch Nowitzki. "Wir spielen jetzt die letzten drei Wochen zusammen. Es macht einen Riesenspaß und es funktioniert viel besser als im ersten Spiel", fand Kaman, der erstmals am 15. Juli in Athen in der Olympia-Qualifikation für Deutschland angetreten war.

"Warum", fragte er, "sollen wir nicht auch das nächste Spiel gewinnen? Wir haben ein gutes Basketball-Team. Ich denke, wir sind viel besser, als wir glauben."

"Wir haben keine Angst"

Nun treffen Deutschlands Korbjäger auf Griechenland. "Es wäre schon super, wenn wir das auch noch holen könnten", meinte Nowitzki. Auf dem angepeilten Weg ins Viertelfinale wäre das die halbe Miete vor den Spielen gegen Weltmeister Spanien, Gastgeber China und Gruppenfavorit USA.

"Die Griechen sind eine der besten Mannschaften der Welt", meinte Nowitzki. Doch gegen die Spanier konnten die Hellenen, 2005 im EM-Finale Deutschland- Bezwinger, beim 66:81 nur eine Halbzeit lang mithalten. "Wir haben keine Angst", sagte Coach Bauermann.

Als am Sonntag in der Früh vor 12 000 Zuschauern im "Olympic Basketball Gymnasium" die deutsche Nationalhymne erklang, wurde Nowitzki auf dem großen Video-Würfel lange ganz groß eingeblendet. Andächtig lauschte er den Klängen - den Olympia-Traum hatte er sich in letzter Minute erfüllt, sogar die Fahne durfte er tragen.

Alles sei "schön und gut gewesen die erste Woche, aber jetzt heißt es, sich wieder auf den Sport konzentrieren", sagte der lange Blonde. "Wir wollen schauen, dass wir die Chance nutzen und den anderen in die Suppe spucken", meinte Pascal Roller.

Auf den Punkt topfit

"Wir waren auf den Punkt topfit", fand Nowitzki. Selbst die ungewohnte Anfangszeit brachte das Team nicht aus dem Konzept. "Wir sind früh aufgestanden, um den Block gelaufen, haben uns gedehnt, und sind dann erst zum Essen", sagte Nowitzki.

Trainer Bauermann konnte gegen Angola sogar alle zwölf Spieler einsetzen. "Wir hatten ein schweres Spiel erwartet. Vor allem nach dem, was vor zwei Jahren in Japan passiert ist", sagte Nowitzki.

Damals, bei der WM, setzte sich Deutschland erst nach der dritten Verlängerung durch. Doch da war Kaman noch nicht dabei. Der Centerspieler der Los Angeles Clippers macht den Unterschied und dachte schon über Olympia hinaus. Wenn Nowitzki im nächsten Jahr bei der Europameisterschaft in Polen spielen würde, wäre er wieder dabei, gab er zu Protokoll. Ansonsten müsse er mit Bauermann reden.

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