Basketballer sind stolz auf Fahnenträger Nowitzki

SID
Nowitzki, Olympia
© Getty

Peking - Die fünf Ringe in seinem Stoppelschnitt dürften bald wieder verschwunden sein, doch das erste aktive Olympia-Wochenende seines Lebens wird Dirk Nowitzki sicher nie vergessen: Der NBA-Star führt das deutsche Team bei der Eröffnungsfeier als Fahnenträger ins Nationalstadion.

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Und wenn am 10. August die deutschen Basketballer zum ersten Mal seit 16 Jahren wieder olympisches Parkett betreten, hat der lange Blonde schon wieder die Führungsrolle.

"Die ganze Mannschaft ist stolz auf Dirk. Alle gehen mit zur Eröffnungsfeier", sagte Bundestrainer Dirk Bauermann. "Olympia ist ein unglaubliches Privileg - wir genießen das in vollen Zügen."

Gutes Omen für Nowitzki

Dass Nowitzkis erster "Dreier" beim inoffiziellen Freundschafts-Länderspiel gegen Iran (90:61) nicht im Korb landete, könnte man abergläubisch sogar als gutes Omen sehen.

Bauermann jedenfalls war zufrieden mit seinem "dollen Dutzend": Alle Zwölf kamen beim Test zum Einsatz. "Die Jungs sind gut dabei, Chris Kamans Fuß geht es von Tag zu Tag besser", sagte der Bundestrainer.

Auch seine Nr. 14 schonte der Coach noch etwas, dennoch machte Nowitzki neun Punkte - auch ein "Dreier" glückte dem Basketball-Superstar der Dallas Mavericks noch. Hinterher gab er den chinesischen Volunteers in der Halle noch Autogramme, klatschte sich dann mit seinen Kollegen im Mittelkreis ab und posierte noch kurz für ein Foto.

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"Es ist wichtig, mit einem Hoch zu starten"

"Wir dürfen keinen Gegner unterschätzen. Es ist wichtig, mit einem Hoch zu starten, dann kann man sich etwas zurücklehnen", hatte Nowitzki vor seinem Olympia-Debüt gesagt.

Gegen Auftaktgegner Angola bestreitet der 30 Jahre alte Würzburger immerhin sein 123. Länderspiel. Die weiteren Gegner in der Gruppe B sind von einem anderen Kaliber: Das Dream-Team aus Nowitzkis Wahlheimat USA (18. August) gilt als unschlagbar, dazu kommen die starken Spanier (14. August), Griechenland (12. August) und Gastgeber China (16. August).

Angola spielt unorthodox

"Wir dürfen keine Mannschaft unterschätzen. Angola ist ein unangenehmer Gegner. Sie sind sehr unorthodox, unberechenbar bei den Würfen, sie spielen eher afrikanisch", erklärte der Bundestrainer.

Ein Erfolg für den WM-Dritten von 2002 ist Pflicht - doch die "Bauermänner" sind gewarnt: Im bis dato letzten Länderspiel gegen das afrikanische Team, am 24. August 2006 in der WM-Vorrunde in Hiroshima, wurde der mühsame 108:103-Sieg erst in der dritten Verlängerung erkämpft.

So spannend wollen es die Deutschen diesmal nicht machen. Man spürt die Konzentration, aber auch den Druck. "Wenn's losgeht, zählen keine Entschuldigungen mehr", sagte Bauermann im Rückblick auf die anstrengende Olympia-Qualifikation in Athen und die sehr kurze Erholungspause vor der Peking-Reise.

Bettverlängerungen zu TV-Tischen umfunktioniert

Im olympischen Dorf fühlen sich die "langen Kerls" um Nowitzki, den Deutsch-Amerikaner Chris Kaman und Rekord-Nationalspieler Patrick Femerling (alle 2,13 Meter) wohl - trotz der kurzen Betten.

"Die vorhandene Bettverlängerung benutzen die Spieler lieber als Tisch für den Fernseher", berichtete Delegationsleiter Wolfgang Hilgert. "Ein tolles olympisches Dorf - perfekt organisiert", schwärmte Bauermann.

Das gute Essen beim Chinesen schätzten viele schon vorher. "Leberwurst und Schwarzbrot vermisst jedenfalls noch keiner", versicherte Bauermann.

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