"Vor allem an Wiederwahl interessiert": Dagmar Freitag kritisiert Bach und IOC

SID
Dagmar Freitag ist vor allem an Wiederwahl interessiert und kritisiert Bach und das IOC.
© getty

Dagmar Freitag, Vorsitzende des Sportausschusses im Deutschen Bundestag, hat das Internationale Olympische Komitee und dessen Präsidenten Thomas Bach scharf kritisiert, steht einer deutschen Olympiabewerbung aber dennoch aufgeschlossen gegenüber.

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"Meine persönliche Meinung ist, dass Thomas Bach vor allem daran interessiert ist, wiedergewählt zu werden. Er ist nicht daran interessiert, das IOC und damit auch die olympische Idee in eine Richtung wiederzubeleben und zu reformieren, die auch nur annähernd dem Grundgedanken eines fairen und friedlichen Wettstreits zwischen jungen Menschen entspricht", sagte Freitag auf einem Diskussionsforum des vom Doping-Experten Fritz Sörgel geleiteten Instituts für Biomedizinische und Pharmazeutische Forschung (IBMP) am Samstag in Nürnberg.

Die SPD-Politikerin sprach von "Reförmchen" beim IOC, die unter dem Druck entstanden seien, dass vor allem bei Olympischen Winterspielen mittlerweile die Bewerber ausblieben. "Ich mache mir aber wenig Illusionen, dass sich beim entscheidenden Punkt, nämlich dass faire Wettkämpfe im Sinne der sauberen Athleten stattfinden, in naher Zukunft Dinge verbessern werden", sagte Freitag und kritisierte auch den Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB).

"Solange sich auch nationale Verbände wie der DOSB nicht klarer positionieren in ihrer Kritik und stattdessen immer nur das IOC in seiner Haltung unterstützen - woher wenn nicht von dort sollen denn Veränderungen angestoßen werden?", sagte Freitag.

Grundsätzlich stehe sie der Idee, Olympische Spiele in Deutschland auszurichten, aber positiv gegenüber, "weil ich den Sport liebe", sagte Freitag: "Es gibt so viele deutsche Athleten, die sagen, Olympische Spiele sind etwas Großartiges, aber Olympische Spiele im eigenen Land sind das Allergrößte. Allein diese Tatsache ist Grund genug, dass wir uns dieser Sache nicht grundsätzlich verschließen."

Sie sei allerdings überzeugt, dass eine Bewerbung "ganz, ganz harte Arbeit" bedeuten würde, "für den DOSB, die Bewerberstadt oder -region und auch für unsere Gesellschaft, die eine Bewerbung tragen und akzeptieren muss. Und an dem Punkt sind wir gerade noch nicht. Da wird das IOC nicht umhinkommen, in Sachen Reformen und Transparenz nachzubessern."

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