Pariser Flop mit Sammelaktion

SID
Die Spendenbereitschaft der Pariser hält sich offenbar in engen Grenzen
© getty

Nach dem Aus von Hamburg hat auch die Pariser Olympia-Bewerbung um die Sommerspiele 2024 einen Dämpfer erhalten. Die im September initiierte Internet-Sammelaktion "Ich träume von den Spielen" wurde zum Flop.

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Zehn Millionen Spenden-Euro der Bürger hatte sich das Bewerbungskomitee Paris2024 vom Crowdfunding versprochen. Bis Mitte der Woche waren jedoch erst rund 630.000 Euro zusammengekommen. Die Aktion soll am 31. Dezember enden.

Dennis Masseglia, Präsident des französischen Olympia-Komitees, beeilte sich nach der mageren Zwischenbilanz aber sofort zu betonen, dass das Geld aus der Sammlung kein fester Bestandteil des Finanzierungsplans sei. "Die Finanzierung der Bewerbung steht und ist abgesegnet, unser Budget basiert auf einem robusten ökonomischen Modell", sagte Masseglia dem Branchendienst insidethegames.

Die mangelnde finanzielle Unterstützung spiegelt aber möglicherweise auch die aktuelle Haltung der Pariser Einwohner zu dritten Sommerspielen nach 1900 und 1924 wider. Die Terroranschläge vom 13. November mit 130 Toten in Paris dürften die Vorfreude auf Olympische Spiele eingetrübt haben. Dabei hatten Anfang des Jahres noch "73 Prozent der Bürger hinter der Bewerbung" gestanden, wie ein Sprecher von Paris2024 betonte.

LA mit Rückhalt unter Bevölkerung

Von derlei Problemen ist Mitbewerber Los Angeles offenbar nicht betroffen. "Wir haben eine unglaubliche Unterstützung, Umfragen haben eine Zustimmung von über 80 Prozent ergeben", sagte Gene Sykes, der Geschäftsführer der Bewerbungskampagne LA24, am Mittwoch der französischen Nachrichtenagentur AFP. Los Angeles war wie Paris schon zweimal Olympia-Gastgeber, 1932 und 1984.

Dabei ist die kalifornische Metropole nur der Ersatz-Kandidat der USA, nachdem ähnlich wie in Hamburg auch Bostons Bürger Olympia die nötige Unterstützung versagt hatten. In der Hansestadt war die Bewerbung an einem Referendum gescheitert, 51,6 Prozent der Hamburger Bürger hatten sich gegen Spiele in ihrer Stadt ausgesprochen. Keine der übrigen Kandidatenstädte plant eine derartige Einbeziehung ihrer Einwohner.

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