Winterspiele: Bach lobt Präsentationen

SID
Thomas Bach ist von Peking und Almaty begeistert
© getty

IOC-Präsident Thomas Bach hat die Olympia-Präsentationen von Peking und Almaty in den höchsten Tönen gelobt. Die chinesische Hauptstadt und die kasachische Metropole, die beiden übrigen Bewerber um die Winterspiele 2022, hatten am Dienstagmorgen in Lausanne mehr als 80 IOC-Mitgliedern ihre Konzepte vorgestellt.

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"Es war sehr beeindruckend zu sehen, wie beide Städte die Reformen der Agenda 2020 umgesetzt haben, nur sechs Monate nachdem das IOC sie einstimmig verabschiedet hatten", sagte Bach. Man sehe in beiden Bewerbungen einen "klaren Fokus auf Nachhaltigkeit und Erschwinglichkeit", zudem lobte Bach "gut ausbalancierte Haushalte" und Vorschläge für die "langfristige Entwicklung von Stadt, Region und Land".

Der erste deutsche IOC-Präsident verwies auf die Unterschiede in beiden Konzepten. "Almaty möchte ein traditionelles Wintersport-Zentrum ausbauen, und durch die Verwandlung der Region ein bleibendes Erbe hinterlassen", sagte Bach. Peking, vor knapp sieben Jahren noch Gastgeber der Sommerspiele, lobte er für die "exzellente Nutzung des Erbes von 2008". Er verwies zum wiederholten Male auf das Vorhaben der Chinesen, 300 Millionen Menschen Menschen einen neuen Zugang zum Wintersport zu ermöglichen.

In der Vorwoche hatte die IOC-Evaluierungskommission ihren Prüfbericht über beide Städte veröffentlicht. Darin wurden auch erhebliche Zweifel formuliert. So hieß es unter anderem zu Peking: "Das große Operationsfenster mit drei Zonen und verschiedenen Clustern verkompliziert die Planungen für Sicherheit und Durchführung". Nur die Eiswettbewerbe würden in Peking stattfinden.

Hochgeschwindigkeit vs. kurze Wege

Die Alpinen sollen in der 90 Kilometer entfernten Yanking Zone ihre Wettkämpfe austragen, auf Hügeln im besseren Sauerland-Format. Der Höhenunterschied der geplanten Abfahrt beträgt 820 m, 20 m über dem unteren Grenzwert, den der internationale Ski-Verband FIS vorschreibt.

Rund 160 Kilometer von Peking entfernt liegt die Zhangliakou Zone, wo Biathleten, Langläufer, Skispringer, Snowboarder und Freestyler um Medaillen kämpfen sollen. Naturschnee gibt es in beiden Gebieten so gut wie gar nicht. Beide Zonen sollen durch eine mehrere Milliarden Euro teure Hochgeschwindigkeits-Bahn mit Peking verbunden werden.

Mit Blick auf Almaty ist sich die Kommission sicher, dass die Stadt, die im Gegensatz zu Peking Spiele der kurzen Wege würde, "ein hohes Maß an Unterstützung durch das IOC und anderer Interessengruppen" benötigen wird, "um erfolgreiche Spiele ausrichten zu können".

Vor allem wegen kritischer Haltung der Bürger gegenüber dem IOC hatten zahlreiche Bewerber für 2022 zurückgezogen, darunter Oslo, Lemberg, Krakau, Stockholm und Graubünden. Die Münchner Bewerbung schaffte es Ende 2013 nicht durch das Bürgervotum. Gewählt wird der Gastgeber im Rahmen der 127. IOC-Sitzung am 31. Juli in Kuala Lumpur.

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