Auch bei Bürgerbegehren: DOSB bleibt beim Plan

SID
DOSB-Präsident befürwortet den Plan eines Bürgerbegehrens in der Stadt München
© Getty

Der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) Thomas Bach befürwortet das geplante Münchner Bürgerbegehren für eine Bewerbung um die Olympischen Winterspiele 2022.

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Der Deutsche Olympische Sportbund will trotz des schon frühzeitig geplanten Bürgerentscheids für eine Münchner Bewerbung um die Olympischen Winterspiele 2022 an seinem Zeitplan festhalten. "Der Ausgang wird in die Entscheidung des DOSB nach der Wahl des Olympia-Austragungsortes sowie der Landtagswahl in Bayern und der Bundestagswahl im Herbst 2013 einfließen", sagte DOSB-Präsident Thomas Bach am Freitag. Die Zustimmung der Bevölkerung und die überparteiliche politische Unterstützung sei zwar ein wichtiger Faktor für die Entscheidungsfindung des DOSB, teilte Bach zu einer möglichen Empfehlung für München mit. Den richtigen Zeitpunkt für eine Bürgerinitiative zu finden, sei allerdings Sache der Stadtpolitik.

Über die Idee des Münchner Stadtrats Mario Schmidbauer (CSU), in der kommenden Woche ein Bürgerbegehren zu starten, war in den vergangenen Tagen viel diskutiert worden. Neben viel Zuspruch aus CSU und FDP störten sich Kritiker am frühen Zeitpunkt der Initiative. So sagte Münchens Oberbürgermeister Christian Ude (SPD), dass eine solche Aktion derzeit "überhaupt nichts positiv bewirkt, aber sehr wohl Schaden stiftet". Er will abwarten, bis der DOSB eine Münchner Bewerbung im Namen des deutschen Sports vorgeschlagen hat, um die Erfolgsaussichten besser einschätzen zu können.

Genau diese Position bringt ihm jetzt eine Schelte von Bayerns Wissenschaftsminister ein. Wolfgang Heubisch (FDP) teilte am Freitag in München mit, dass der SPD-Spitzenkanditat für die Landtagswahl aufgefordert sei, "eindeutig Farbe zu bekennen: Entweder für die Olympischen Spiele in München oder dagegen".

Darüber hinaus sagte Heubisch: "Es kann nicht angehen, dass er die Entscheidung aus wahltaktischen Gründen bis nach der Landtagswahl verschleppen will."

Bach will abwarten

Die Landtagswahlen in Bayern stehen im September an. Zudem wird im gleichen Monat während einer IOC-Sitzung über den Olympia-Austragungsort 2020 und den neuen IOC-Präsidenten entschieden. Bach will diese Termine und die Bundestagswahl abwarten, bevor sich der DOSB zu einer deutschen Kandidatur für 2022 äußert.

Daher werfen Kritiker Ude und Bach vor, dass sie sich gegenseitig lähmen. Denn der SPD-Politiker strebt den Regierungswechsel mit den olympiakritischen Grünen und den Freien Wählern an. Bach werden Ambitionen für die Nachfolge von IOC-Präsident Jacques Rogge nachgesagt, was bei einem Erfolg ebenfalls Einfluss auf die Chancen Münchens haben dürfte. Ein Bürgerbegehren befürwortet er dennoch, nur den richtigen Zeitpunkt überlässt er der Politik.