Olympia: Rogge lernt von den Kids

SID
Mixed-Wettbewerbe gibt es in Zukunft auch bei Olympia
© Getty

Jacques Rogge hat zu Beginn seines vorletzten Jahres im Amt des IOC-Präsidenten eine Modernisierung des Olympia-Programms angekündigt. Ein gutes Beispiel für zukünftige Entwicklungen seien die derzeit laufenden 1. Olympischen Winterjugendspiele in Innsbruck, die der oberste Olympier schon bei Halbzeit als "außergewöhnlichen" Erfolg bewertete.

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"Es gibt eine große Zukunft für die Mixed-Disziplinen. 2014 in Sotschi ist ja Biathlon schon dabei", sagte der Chef des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) am Rande des alpinen Mixed-Wettbewerbes in Innsbruck. Allerdings sei das Programm der Winterspiele nicht beliebig erweiterbar: "Wir dürfen das Programm nicht überladen. Wenn Mixed-Wettbewerbe kommen, dann als Ersatz für andere Disziplinen."

Bei den Jugendspielen werden 14 neue Formate getestet, die meisten im Mixed-Bereich mit den beiden Geschlechtern oder sogar aus unterschiedlichen Sportarten (Biathlon/Skilanglauf und Nordische Kombination/Skilanglauf). Die Biathlon-Mixed-Staffel feiert bei den Winterspielen in zwei Jahren ihre Premiere, der alpine Mixed-Wettbewerb soll 2018 in Pyeongchang erstmals olympisch werden.

"Das ist neben der Abfahrt der beste Wettbewerb, den wir haben. Leider ist er für Sotschi noch nicht aufgenommen worden. Aber es gibt gewisse Zusicherungen, dass er 2018 dabei sein wird", sagte IOC-Mitglied Gianfranco Kasper der Nachrichtenagentur dapd. Er ist gleichzeitig Präsident des Internationalen Skiverbandes FIS. Die vor allem bei der Jugend beliebten Trendsportarten wie Ski-Halfpipe oder Snowboard-Slopestyle werden 2014 in Sotschi schon definitiv ihre Olympia-Premiere erleben.

"Die Kids wollen es, und wir haben ihnen zu folgen"

"Die Kids wollen es, und wir haben ihnen zu folgen", sagte Rogge. Der Belgier lobte die X-Games für Action- und Trendsportarten in diesem Zusammenhang: "Wir applaudieren den X-Games, sie sind kreativ und gut organisiert. Der Sprit ist gut." Genau das sieht er aber auch bei den 1. Winter-Jugendspielen: "Es gibt hier eine große, große Qualität der Organisation, eine ganz spezielle Atmosphäre", sagte Rogge: "Die Athleten sind sehr, sehr zufrieden. Das Wetter ist gut - wir könnten nicht für mehr fragen." Es gebe von allen Seiten ein positives Feedback.

Rogge ist der "Vater" der Olympischen Jugendspiele, die 2010 zum ersten Mal im Sommer in Singapur stattgefunden hatten. Er hatte die Idee 1989 drei Wochen vor dem Fall der Berliner Mauer entwickelt.

Rogge denkt an die Zeit danach

Ein wesentlicher Teil des Sport-Events für Jugendliche zwischen 14 und 18 ist das Kultur- und Erziehungsprogramm. "Das ist ein großer Erfolg. Selbst die Trainer haben gesagt, dass sie gern an Kursen teilnehmen würden, weil es auch für sie da noch etwas zu lernen gibt", sagte Rogge: "Deshalb werden wir das nächste Mal auch für sie machen."

Er ist noch voller Tatendrang, obwohl er im nächsten Jahr nach zwölf Jahren als IOC-Chef abtreten wird. Für die Zeit danach hat er aber auch gute Idee: "Ich will wieder Sport machen, dafür habe ich in diesem Amt keine Zeit. Es gibt Tausende Bücher zu lesen. Und natürlich werde ich weiter Olympische Spiele besuchen."

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