Sympathie im Sportausschuss für Bewerbung

SID
Thomas Bach gab preis, dass bereits ein gutes Konzept für eine erneute Bewerbung feststehe
© Getty

Der Sportausschuss des Deutschen Bundestages hat am Mittwoch parteiübergreifend viel Sympathie für eine neue deutsche Bewerbung um Olympische Spiele gezeigt.

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Laut Thomas Bach, Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), stand nach der gescheiterten Bewerbung Münchens um die Winterspiele 2018 vor allem ein neuer Anlauf der bayerischen Metropole im Vordergrund. Dafür existiere bereits ein gutes Konzept, so Bach.

Deutschlands wichtigster Sportführer und sein Generaldirektor Michael Vesper erlebten in Berlin, dass der Bundestags-Sportausschuss ernst macht mit seiner neuen Politik der Aussperrung. Beide mussten sich auf dem Flur die Füße vertreten, ehe sie zum Tagesordnungspunkt Olympia hereingerufen wurden.

Bach: "Man muss das respektieren"

"Man muss das respektieren", sagte Bach und verkniff sich zur neuen Linie kritische Worte. "Ich glaube nicht, dass sich das negativ auf die politische Arbeit auswirkt." Nachdem Bach und Vesper über die Planungen des DOSB bis 2014 sowie über die gescheiterte Olympia-Bewerbung Münchens 2018 referiert hatten, mussten sie den Sitzungssaal wieder verlassen.

Trotz der neuen Regeln zeigte sich Bach mit den Inhalten nach den dreistündigen Gesprächen zufrieden. "Das war eine positive Diskussion", sagte der DOSB-Präsident.

In der Vorwoche hatte der Ausschuss mit den Stimmen der Koalition festgelegt, dass die Sitzungen in Zukunft unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattzufinden haben. Auch die Presse wurde ausgesperrt. CDU/CSU und FDP reagierten damit auch auf die negative Berichterstattung in einigen Medien.Dort wurde einigen Parlamentariern ein mangelndes Interesse an der Ausschussarbeit vorgeworfen. Grünen-Sprecherin Viola von Cramon verglich den Vorstoß von Schwarz-Gelb mit "Putins Methoden".

Antrag auf Beteiligung der Öffentlichkeit

Die SPD will zurück zu alten Verhältnissen und stellte am Mittwoch vor der Sitzung einen Antrag auf Beteiligung der Öffentlichkeit - ohne Erfolg. Die Koalition stimmte dagegen. Mit Ironie sprach Martin Gerster (SPD) aber von einem Teilerfolg, immerhin dürften Praktikanten und Stipendiaten weiterhin teilnehmen.

Die Koaltition ließ sich trotz aller Häme nicht beirren. "Wir stehen zu unserer Entscheidung", sagte CDU-Sprecher Klaus Riegert. "Ich will mich nicht mehr dafür rechtfertigen, dass der Ausschuss aus verschiedenen Gründen nicht-öffentlich sein muss", sagte der CDU-Obmann. Riegert führt an, dass in der Vergangenheit Parlamentarierer wegen der anwesenden Presse zu lange oder manchmal auch gar nicht gesprochen hätten.

Reise nach Chile und Brasilien

Zu Hause verschlossen, aber für die weite Welt gerüstet:

Bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr begibt sich der Sportausschuss auf große Fahrt und besucht ab dem 12. November für eine Woche Chile und Brasilien.

Am Zuckerhut wollen sich die Parlamentarier über den Stand der Infrastruktur vor den Großereignissen Fußball-WM (2014) und Olympia (2016) austauschen. Es handele sich aber nicht um eine "Vergnügungs - oder Lustreise", wie Ausschuss-Mitglied Joachim Günther (FDP) meinte.

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