Bei Streichung will Rogge längere Sperren

SID
Jacques Rogge fordert härtere Strafen wenn die Osaka-Regel gekippt wird
© Getty

Jacques Rogge will sich für längere Dopingsperren bei schwereren Vergehen starkmachen, falls der Internationale Sportgerichtshof CAS die so genannte Osaka-Regel kippen sollte.

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Die am 23. Juni 2008 in die Olympische Charta aufgenommene Vorschrift Nummer 45 zur Olympia-Teilnahme verbietet Sportlern, die wegen Dopings länger als sechs Monate gesperrt wurden, den Start bei den folgenden Sommer- und Winterspielen.

"Wenn der CAS unsere Regel absegnet, werden wir natürlich nichts ändern", sagte Rogge der "Berliner Zeitung", "hält der CAS sie aber für nicht zulässig, werden wir für den neuen Antidopingcode, der ab 2013 eintritt, Druck machen, dass längere Sperren eingeführt werden für diese schwereren Vergehen."

CAS entscheidet am Donnerstag

Der CAS in Lausanne will am Donnerstagvormittag auf Antrag des Nationalen Olympischen Komitees der USA (USOC) verkünden, ob die Osaka-Regel des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) gestrichen werden muss, weil sie eine unzulässige Doppelbestrafung von Athleten darstellt.

Aus Deutschland sind zwei prominente Fälle davon betroffen: Christian Ahlmann, der nach einer positiven Probe auf Capsaicin bei seinem Hengst Cöster bei den olympischen Reiterspielen 2008 in Hongkong vom Weltverband FEI für acht Monate und vom nationalen Verband FN für zwei Jahre gesperrt worden war, und Eisschnellläuferin Claudia Pechstein. Falls die Regel kippt, wären beide Sportler in London wieder startberechtigt.

Bei geringeren Verstößen soll sich laut Jacques Rogge auch in Zukunft nichts ändern.

Rogge verteidigt Einführung

Der oberste Olympier verteidigte in diesem Zusammenhang noch einmal die Entscheidung für die Einführung der Osaka-Regel: "Bei allen, die länger als sechs Monate gesperrt werden - zumeist wegen anaboler Steroide, Epo oder anderer schwerer Vergehen wie Bluttransfusionen - fanden wir es angebrachter, sie nicht bei den nächsten Spielen dabeizuhaben."

Dies sei laut Rogge keine lebenslange Sperre. Der IOC-Chef: "Das ist auch keine Bestrafung, nur eine Zulassungsbeschränkung: Betroffene Athleten werden von uns nicht zu den Spielen eingeladen, da wir entscheiden, wer eine Akkreditierung bekommt und wer nicht."

 

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