Rogge ohne Angst um Winterspiele 2018

SID
Jacques Rogge ist seit 2001 Präsident des IOC
© Getty

Trotz nur drei Bewerbern für 2018 hat IOC-Präsident Jacques Rogge keine Angst um die Zukunft der Winterspiele. Er hat zudem weiterhin Vertrauen in die Anti-Doping-Strategie des IOC.

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Die Zukunft von Winterspielen steht nach Ansicht von Präsident Jacques Rogge vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) außer Frage.

"Dass sich für die Winterspiele 2018 nur drei Städte beworben haben, liegt an der grundsätzlich begrenzten Anzahl von Ländern mit der Fähigkeit für die Gastgeberrolle bei Winterspielen und ist kein Zeichen für mangelnde Attraktivität der Wettbewerbe", sagte der Belgier gut zwei Wochen vor Beginn der Winterspiele in Vancouver (12. bis 28. Februar) in einem Interview mit der französischen Nachrichtenagentur "AFP".

Der ehemalige Olympia-Segler unterstrich zudem erneut sein Vertrauen in die Anti-Doping-Strategie des IOC: "Es ist abschreckend, dass wir nicht zögern, bei Dopingvergehen auch die Polizei zu rufen."

Kleinster Bewerberkreis seit 1988

Für 2018 kandidieren lediglich München, Pyeongchang/Südkorea und Annecy/Frankreich. Das Trio bildet den kleinsten Bewerberkreis für Winterspiele seit der Umstrukturierung des Vergabeprozesses 1988. Vier Jahre nach Vancouver ist 2014 die russische Schwarzmeer-Stadt Sotschi Gastgeber der Winterspiele.

Rogge hält die niedrige Anzahl von Kandidaten zum jetzigen Zeitpunkt für zwangsläufig: "Es gibt überhaupt nur 15 Länder, in denen die Voraussetzungen für Winterspiele gegeben sind. Mehrere davon können momentan keine Kandidatur auf den Weg bringen. Die USA haben noch mit der gescheiterten Bewerbung von Chicago um die Sommerspiele 2016 zu tun, Kanada und Russland fallen zunächst aufgrund ihrer Gastgeber-Rollen bei den nächsten zwei Winterspielen aus. Auch Japan ist wegen seiner Bemühungen um Sommerspiele in Tokio erst einmal aus dem Rennen."

Hoffnung auf doping-arme Spiele in Vancouver

In Bezug auf die Doping-Thematik hofft der dreimalige Olympia-Teilnehmer auf ruhigere Winterspiele als zuletzt 2006 in Turin. "Wenn ich der Welt-Antidoping-Agentur und unserer medizinischen Kommission Glauben schenke, machen wir Fortschritte. Wir machen es Athleten durch immer mehr Kontrollen immer schwerer. Außerdem sollte es auch abschrecken, dass wir Proben für acht Jahre einfrieren und damit zuletzt nach den Sommerspielen 2008 in Peking sechs Athleten noch nachträglich des Dopings überführen konnten. Auch wenn ich natürlich keine Garantien abgeben kann, hoffe ich deswegen, dass wir in Vancouver weniger Dopingfälle haben werden", sagte Rogge.

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