Bewerber München gibt Gas

SID
Münchens Oberbürgermeister Christian Ude will die Olympischen Winterspiele 2018
© Getty

Mehr Geld vom Bund für den Sportstättenbau, Kampf gegen die Ablehnung der grünen Naturschützer und prominente Namen als Helfer - die Bewerbung Münchens für die Olympischen Winterspiele 2018 nimmt weiter Fahrt auf.

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Staatsminister Siegfried Schneider sagte bei einer Sportausschuss-Sitzung des bayerischen Landtages, dass der Bund 50 Prozent der auf mindestens 175 Millionen Euro geschätzten Kosten für die Modernisierung und den Neubau der Sportanlagen tragen solle.

"Es laufen intensive Verhandlungen, dass die Förderung durch den Bund wie bei den Sommerspielen 1972 laufen soll", sagte Staatskanzlei-Chef Schneider am Freitag. Im üblichen Fördermodell trägt der Bund nur 30 Prozent der Kosten, der Rest kommt von Kommune und Land.

Für die bei einer Vergabe anstehenden Olympia-Neubauten - wie eine Multifunktionshalle für Eishockey in München oder die Normalschanze in Garmisch-Partenkirchen - soll der Bund nun die Hälfte der Kosten beisteuern.

3,5 Milliarden Euro Kosten geplant

Insgesamt würden die Winterspiele nach ersten Planungen bis zu 3,5 Milliarden Euro kosten.

Grünen-Sprecher Ludwig Hartmann unterstrich bei der Anhörung die exklusive Ablehnung der aktuellen Olympia-Pläne durch seine Fraktion und forderte die Einbeziehung der bestehenden Wettkampfstätten in Ruhpolding (Biathlon) und Oberstdorf (Ski Nordisch): "Das Konzept ist falsch. Sie haben ihre Hausaufgaben nicht gemacht. Es müsste schon aus Sicht der Nachhaltigkeit München plus vier heißen."

Die derzeitigen Pläne unter dem Slogan "München plus zwei" sehen ein Eis-Cluster in München, ein Schnee-Cluster in Garmisch-Partenkirchen plus Oberammergau sowie die Bob- und Rodelbahn am Königssee vor.

Ökologisches Konzept entscheidend

Dabei wird es nach den Worten von Münchens Oberbürgermeister Christian Ude auch bleiben, nachdem die Bilanz des von den Grünen favorisierten dezentralen Plans laut Untersuchungen "ökologisch verheerend" sei: "Zwei plus ist das Äußerste, ansonsten haben wir null Chancen. Und Antreten mit dem Ziel, auf die Nase zu fallen, kommt für mich nicht in Frage."

So ein gutes ökologisches Konzept wie in München gebe es bei den Konkurrenten Pyeongchang und Annecy bei weitem nicht, sagte Ude: "Das Eine-Welt-Konzept der Umweltschützer muss nicht nur für den Regenwald sondern auch für Olympia gelten. Wir nutzen hier Anlagen von 1972 mit - eine größere Nachhaltigkeit kann es nicht geben."

Ude sagte zudem, dass mindestens 90 Prozent der Olympia-Bewerbungskosten von 30 Millionen Euro aus der freien Wirtschaft erlöst werden sollen.

Sponsoren und prominente Unterstützung

Ein vierter Sponsor hat bereits unterschrieben, ein fünfter soll im Januar folgen.

Um die Bewerbung international erfolgreich aufzustellen, bastelt der neue Geschäftsführer Willy Bogner bereits an einem Dream Team mit weiteren prominenten Namen neben dem Gesicht Kati Witt.

Im Gespräch sind der siebenmalige Formel-1-Weltmeister Michael Schumacher und der ehemalige Außenminister Joschka Fischer.

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