München hat für 2018 gute Karten

SID
IOC-Mitglied Gian-Franco Kasper stuft die Münchner Bewerbung als "äußerst stark" ein
© Getty

Als "äußerst stark" stuft IOC-Mitglied Gian-Franco Kasper die Münchner Bewerbung für die Olympischen Winterspiele 2018 ein. Er erwartet ein spannendes Duell mit Pyeongchang.

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Das einflussreiche IOC-Mitglied Gian-Franco Kasper hat die Olympia-Bewerbung von München für 2018 als "äußerst stark" bezeichnet und glaubt an einen Zweikampf mit dem südkoreanischen Pyeongchang.

Kasper: "Oberstdorf muss es auf jeden Fall weiter versuchen"

"München und Garmisch-Partenkirchen - das ist die ideale Verbindung. Das wird ein deutschen-koreanischer Machtkampf", sagte der Präsident des Internationalen Skiverbandes FIS am Rande der Nordischen Ski-WM in Liberec dem "sid".

Die Chancen von München würden sich verbessern, falls Tokio den Zuschlag für die Sommerspiele 2016 erhält: "Dann wäre Südkorea weg. Und wir dürfen nicht vergessen, dass Deutschland der wichtigste Markt im Skisport ist."

Deshalb regte Kasper auch eine erneute Kandidatur von Oberstdorf für die Nordische Ski-WM 2015 an. Die Marktgemeinde im Allgäu hatte die Titelkämpfe zuletzt 2005 mit großem Erfolg ausgerichtet und sich vergeblich für 2013 beworben.

"Oberstdorf muss es auf jeden Fall weiter versuchen. Sie sind ein starker Kandidat und werden früher oder später wieder den Zuschlag bekommen", so Kasper.

Der derzeit laufenden WM in Liberec, der ersten seit 39 Jahren in Osteuropa, stellte der FIS-Chef ein gutes Zeugnis aus. "Alles läuft viel besser als erwartet. Auch wenn es viel mehr Schnee als erwartet gibt."

Kasper blickt mit Sorgenfalten nach Sotschi

Sorgen macht sich Kasper hingegen um die Olympischen Winterspiele 2014 in Sotschi. "Es fehlt noch ein Großteil der Infrastruktur. Und auch die reichen Oligarchen in Russland leiden unter der weltweiten Finanzkrise und sind nicht mehr bereit, Geld für Sotschi zu geben", sagte der Präsident des Internationalen Skiverbandes FIS dem sid.

Die Finanzierung der Winterspiele ist in Frage gestellt, nachdem die russische Regierung den Etat um umgerechnet rund 1,4 Milliarden auf nun 8 Milliarden Euro gekürzt hatte. "Natürlich macht man sich da Sorgen. Aber für Putin ist das ein Prestigeobjekt. Wenn er will, sollte das Geld kein Problem sein", so Kasper.

Anspruch und Realität klaffen auseinander

Der FIS-Chef sieht vor allem ein Risiko wegen der verbleibenden Bauzeit von nur noch fünf Jahren: "Es gibt zwar einen Plan, wo in den Hotels der Lichtschalter sein wird, aber in der Realität gibt es noch nicht einmal eine Straße zu dem Platz, wo die Unterkunft einmal gebaut werden soll."

Das Interesse von Russlands Bauwirtschaft an den Olympia-Projekten und notwendigen Infrastruktur-Maßnahmen ist offenbar sehr begrenzt. Nach einem Bericht sind die Behörden in der Region um Sotschi durch die unerwartet starke Zurückhaltung der Unternehmen inzwischen zur Verlängerung der Ausschreibungsfristen für die Auftragsvergaben gezwungen.

Als Ursache für die Schwierigkeiten gelten finanzielle Probleme der Firmen in Folge der Wirtschaftskrise. Weitere Probleme bereitet den Russen offenbar auch der Erwerb des benötigten Baulandes. Weiteren Medienberichten zufolge sind den Eigentümern die Angebote für ihr Land deutlich zu niedrig.