Gold für die Unschlagbaren

Von SPOX
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München - Einen kompletten Medaillensatz hat Deutschland am sechsten Olympia-Tag gewonnen. Gold für die Dressurreiter, Silber im Ringen und Bronze im Schießen. Im Endergebnis heißt das: Platz drei im Medaillenspiegel.

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Die Dressur-Equipe hat es wieder einmal gepackt. Isabell Werth, Nadine Capellmann und Heike Kemmer verwiesen die Niederlande und Dänemark auf die weiteren Plätze. Die Gold-Bank ist sicher wie eh und je. Immerhin hat seit 1984 kein anderes Team Gold gewonnen als das deutsche.

Zwei weitere Medaillen für Deutschland gab es schon vorher: Ringer Mirko Englich hatte im Finale gegen den Russen Aslanbek Chuschtow keine Chance und musste sich mit der Silbermedaille begnügen.

Christine Brinker holte sich Bronze im Skeet-Schießen. Sie hatte im Stechen um die Medaillen die schwächsten Nerven, freute sich aber trotzdem über Edelmetall.

Medaillenspiegel, Ergebnisse und Termine

Alle Entscheidungen des 14. August in Peking auf einen Blick:

 WettbewerbEntscheidung
 Turnen, Mehrkampf, M

Hambüchen fällt wieder vom Reck mehr

 Schwimmen, 200 m Brust, M

Kitajima schafft den Doppelschlag mehr

 

Schwimmen, 200 m Schmetter., F

Zwei Chinesinnen ganz vorne mehr
 

Schwimmen, 100 m Freistil, M

Bernard siegt vor Sullivan mehr
 

Schwimmen, 4x200 m Freistil, F

Gold und Weltrekord für Aussies mehr
 

Schießen, Dreistellung 50 m, F

Chinesin Du zielt am besten mehr
 

Schießen, Skeet, F

Brinker holt Bronze im Stechen mehr
 

Ringen, gr.-röm. bis 84 kg, M

Italiener Minguzzi gewinnt Gold mehr
 

Ringen, gr.-röm. bis 96 kg, M

Englich verpasst Olympiasieg mehr
 

Bogenschießen, Einzel, F

China schlägt Korea mehr
 

Judo, bis 78 kg, F

Und wieder siegt eine Chinesin mehr
 Judo, bis 100 kg, M

Erster Sieg für die Mongolei mehr

 Ringen, gr.-röm bis 120 kg, M

Kubaner Lopez gewinnt Gold mehr

 Fechten, Säbel, Mannschaft, F

Ukraine schnappt China Gold weg mehr

 

Reiten, Dressur, Mannschaft

Deutschland holt Pflicht-Gold mehr

Was sonst noch wichtig war:

Basketball: Dem Dream Team kann keiner etwas. Auch Griechenland war beim 96:69 nur Kanonenfutter - wenn auch namhaftes. Und Deutschland? Pleite gegen Spanien. Unnötig, aber doch deutlich. Jetzt geht es gegen China um alles. Mehr

Turnen: Fabian Hambüchen ist vom Reck gefallen, mal wieder. Silber im Mehrkampf futsch. "Was soll ich noch sagen: Bums, klatsch, da lag ich da." So war's, Herr Hambüchen. Mehr

Tennis: Roger Federer ist raus. Er hat wieder im olympischen Turnier verloren. Und noch nicht einmal gegen Rafael Nadal. Schon James Blake hat ihm diesmal gereicht. Mehr

Handball: Die deutschen Männer können es auch ohne Pascal Hens. Spannend haben sie es jedoch auch gegen Ägypten wieder gemacht. Mehr

Hockey: Souverän, souveräner, deutsche Mädels. Vorrunde locker geschafft, Medaillenränge, wir kommen! Mehr

Tischtennis: Wenn schon die Hockey-Mädels souverän sind, was sind dann unsere Tischtennis-Jungs? Nur ein Match haben sie während der gesamten Vorrunde verloren. Jetzt wartet das Halbfinale. Mehr

Beachvolleyball: Was für eine Pleite! Julius Brink und Christoph Dieckmann wollten eine Medaille holen, jetzt haben sie nicht einmal die Vorrunde gepackt. David Klemperer und Eric Koreng machten es besser. Übrigens gegen genau die gleichen Gegner. Mehr

Der Mann des Tages:

Ara Abrahamian: Er ist Schwede, er ist Ringer, er ist stinksauer. Im Ringen holte er nur die Bronzemedaille, obwohl er der Meinung war, das Halbfinale zu Unrecht verloren zu haben. Das tat er bei der Siegerehrung kund. Er bekommt die Medaille um den Hals, nimmt sie direkt wieder ab, verlässt das Siegerpodest, legt die Medaille in der Ringmitte ab, winkt dem Publikum - und geht einfach. Klar ist das unsportlich und respektlos - aber irgendwie auch verdammt lässig.

Die Frau des Tages:

Jaana Ehmke: Dass die deutschen Schwimmer nicht ganz zu hundert Prozent in absoluter Galaform sind, konnte man in den letzten Tagen erahnen. Wie schlimm es im schlimmsten Fall werden kann, hat 800-Meter-Ass Jaana Ehmke gezeigt. Sie blieb sage und schreibe 13 Sekunden über ihrer Bestzeit, das schaffte sonst kein Teamkollege. Aber seien wir nicht unfair. Auf Bahnen umgerechnet hat sie nicht einmal eine Sekunde pro Bahn verloren. Dass kann sich im nationalen Vergleich fast noch sehen lassen.

Die Zahlen des Tages:

13 Jahre ist Dwayne Benjamin Didon alt und trotzdem stolzer Olympionike. Der junge Mann von den Seychellen schied zwar im Vorlauf über 50 Meter Freistil aus, fand Olympia sonst aber total super.

36 Jahre ist es her, dass eine deutsche Dressur-Equipe zum letzten Mal ein Finale um Gold verloren hat. Ausgerechnet 1972 in München ist es passiert.

116,85 Sekunden brauchten Helge Meeuw und der Russe Arkadi Wjatschanin im Halbfinale über 200 Meter Rücken. Im Kampf um den letzten Finalplatz ging es ins Stechen. Das verlor der Deutsche. Warum überrascht das nicht?

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