Zwei Russen und ein Brasilianer positiv getestet

SID
Olympia, China, Peking, Doping
© DPA

Peking - Russlands Sport versinkt vor den Olympischen Spielen in Peking immer tiefer im Doping-Sumpf. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Itar-Tass sind die Geher Wladimir Kanajkin und Waleri Bortschin bei einer Doping-Kontrolle positiv getestet worden.

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Beide galten als Medaillenkandidaten über 50 beziehungsweise 20 Kilometer Gehen bei den Peking-Spielen. Darüber hinaus wurde offenbar auch noch der Geher Alexej Wojewodin beim Doping-Test ertappt.

Er gehört allerdings nicht zum russischen Olympia-Aufgebot. Nach einem Bericht des britischen Fernsehsenders BBC ist zudem Radprofi Wladimir Gusew aus dem russischen Olympia-Team verbannt worden.

"Systematisches Doping" vermutet

Arne Ljungqvist vermutet "systematisches Doping" im Fall der gesperrten Leichtathletinnen aus Russland. Der Vorsitzende der medizinischen Kommission im Internationalen Olympischen Komitee (IOC) sagte in Peking, es sei frustrierend, dass immer noch so viel gedopt werde.

Der 25-jährige Gusew war im Juli vom Rennstall Astana - für den auch der Deutsche Andreas Klöden fährt - entlassen worden, weil interne Bluttests verdächtige Werte aufgewiesen hatten. Allerdings waren keine verbotenen Substanzen entdeckt worden.

Gusew war für den olympischen Medaillenkampf im Einzelzeitfahren am 13. August gemeldet gewesen. Aufgrund des Verdachts der Leistungsmanipulation hat laut BBC Russlands Sportminister Witali Mutko beim nationalen Radsportverband darauf gedrungen, Gusew aus dem Peking-Team zu nehmen.

"Das ist eine Tragödie für einen Athleten, so verdächtigt zu werden", sagte Alexander Gusiatnikow, Spitzenfunktionär des russischen Radsportverbandes.

Auch Ex-Weltmeisterin suspenidert

Bereits in der vergangenen Woche waren sieben russische Leichtathletinnen vom Weltverband IAAF wegen mutmaßlicher Urin- Manipulationen suspendiert worden.

Dazu gehörten die Ex-Weltmeisterin über 5000 Meter, Olga Jegorowa, die Hallen-Weltrekordlerin über 1500 Meter, Jelena Sobolewa, Europameisterin Tatjana Tomaschowa und Hallen-Vizeweltmeisterin Julia Fomenko (beide 1500 Meter) sowie Diskus-Europameisterin Daria Pischtschalnikowa und die frühere Hammerwurf-Weltrekordlerin Gulfia Chanafajewa. Sie galten als Medaillen-Favoritinnen für Peking.

Brasilianischer Handballer gedopt

Indes wurde der brasilianische Handballer Jaqson Kojoroski wenige Tage vor dem Auftakt des olympischen Handballturniers nach einer positiven Doping-Probe aus der Olympia-Mannschaft gestrichen.

Dies teilte das Nationale Olympische Komitee (NOK) Brasiliens mit. Welche verbotene Substanz der 29-Jährige Aufbauspieler eingenommen haben soll, wurde vorerst nicht bekannt.

Kojoroski habe das Trainingslager der Brasilianer in Japan bereits vor einer Woche verlassen und dabei als Grund "persönliche Probleme" angegeben, berichteten Medien in Brasilien.

Umfeld erschüttert

Die Nachricht vom Doping erschütterte daheim sowohl Medien und Fans als auch die Mannschaftskollegen in Peking. "Das ist schon sehr unangenehm für den brasilianischen Handball, und auch für alle Mitglieder des Teams", räumte HSV-Spieler Bruno Souza gegenüber brasilianischen Journalisten in China ein.

Man müsse nun alles tun, um sich vor dem Debüt gegen Frankreich nicht vom Ziel abbringen zu lassen. Kojoroski, der unter anderem beim 10. Olympia-Platz der Brasilianer in Athen 2004 dabei war, war nach NOK-Angaben bereits vor dem offiziellen Meldeschluss für das Olympia-Turnier aus dem Aufgebot gestrichen worden.

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