Jetzt wartet Djokovic

SID
Tennis, Olympia, Schüttler, Peking
© DPA

Peking - Das olympische Wechselbad der Gefühle geht für Rainer Schüttler unvermindert weiter. Der Korbacher erlebte in seinem Auftaktmatch gegen den Weltranglisten-124. Kei Nishikori aus Japan eine Achterbahnfahrt der Emotionen.

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Und die stand dem wochenlangen Theater um seine Peking-Nominierung in nichts nach. Erst nach 2:47 Stunden und fünf vergebenen Matchbällen hatte der 32-Jährige die Aufgabe gelöst und mit einem 6:4, 6:7 (5:7), 6:3-Erfolg die zweite Runde gegen den an drei gesetzten Serben Novak Djokovic gebucht.

"Bis zum 5:0 im zweiten Satz sah es ganz rund aus. Dann bin ich vielleicht ein bisschen passiv gewesen. So etwas darf generell nicht passieren", sagte der 32-Jährige. "Rainer hat bis dahin auf Topniveau gespielt", sagte Bundestrainer Patrik Kühnen.

Die Messe schien gelesen und der Druck des Gewinnenmüssens nach dem Hick-Hack im Vorfeld von dem Wimbledon-Halbfinalisten abgefallen zu sein. Doch ohne gravierende Fehler zu machen glitt ihm das Match aus den Händen.

Schüttler mag keine Konterspieler

Der 18-jährige Nishikori bestätigte, was Schüttlers daheimgebliebener Trainer befürchtet hatte. "Nishikori ist ein Konterspieler", hatte Dirk Hordorff gewarnt: "Und das mag der Rainer nicht."

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Mit frischen Tennis-Klamotten und neuen Schuhen spielte der Tennis-Senior im dritten Durchgang wie verwandelt und folgte seinem "Silber-Partner" Kiefer in die zweite Runde.

Kiefer souverän

Kiefer selbst tat sich bei seinem Auftaktmatch allerdings wesentlich leichter. Der bekennende Olympia-Fan gewann seine erste Partie mit 6:3, 6:1 gegen den überforderten Weißrussen Max Mirnyi, nachdem er am Abend zuvor im Regen von Peking nach absolviertem ersten Satz in die Warteschleife geschickt worden war.

"Die erste Runde muss man erst einmal überstehen", atmete der 31-Jährige tief durch und erinnerte sich dabei an seine ersten Olympischen Spiele 2000 in Sydney, als er gleich nach dem ersten Match wieder abreisen musste.

"Ich war unruhig"

Mit drei Breaks raubte er dem in der Weltrangliste nur noch auf Position 373 geführten Mirnyi nach der Wiederaufnahme die letzte Zuversicht und zog nach insgesamt nur 70 Minuten Spielzeit in die zweite Runde gegen den bestenfalls zweitklassigen Südafrikaner Kevin Anderson (ATP-Nr. 109) ein.

"Ich war unruhig und nervös, denn im Training lief es nicht so wie gewohnt. Es war sicher nicht mein bestes Spiel. Aber unterm Strich zählt nur der Sieg", erzählte Kiefer. Hitze, hohe Luftfeuchtigkeit und Luftverschmutzung seien die großen "Killer" meinte er, zudem würden die Bälle durch die feuchte Luft schwerer und größer, was nicht ganz einfach sei.