Chambers will Olympia-Start einklagen

SID

London - Der britische Sprinter und überführte Dopingsünder Dwain Chambers will seinen Start bei den Olympischen Spielen in Peking gerichtlich durchsetzen.

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Der 29-jährige Londoner reichte Klage gegen das Britische Olympische Komitee (BOA) ein, um seine lebenslange Olympia-Sperre aufheben zu lassen.

Chambers war bei einem Leichtathletik-Meeting in Sofia mit 10,05 Sekunden britische Jahresbestzeit über 100 Meter gelaufen und hatte vergangenes Wochenende im schwäbischen Biberach bereits die britische Olympia-Norm erfüllt.

Chambers geht gegen BOA-Satzung vor

Mit Chambers geht erstmals ein Athlet gegen ein Statut in der Satzung des BOA vor, die einen Olympia-Bann auf Lebenszeit für alle Dopingsünder vorsieht. Der Sprint-Europameister von 2002 war 2003 positiv auf das Designer-Steroid THG getestet und für zwei Jahre gesperrt worden.

Er hatte später offenherzig zugegeben, in der Überzeugung gedopt zu haben, nicht erwischt werden zu können. Chambers begann Anfang des Jahres sein zweites Leichtathletik-Comeback, nachdem er sich zwischenzeitlich in der Europa-Liga des American Football versucht hatte.

Bei der Hallen-WM Anfang März in Valencia wurde er Zweiter über 60 Meter.

Sprintstar uneinsichtig

Über 100 prominente britische Athleten, darunter die Läuferin Kelly Holmes und der fünfmalige Ruder-Goldmedaillengewinner Sir Steve Redgrave hatten Chambers in einem Offenen Brief Anfang der Woche aufgefordert, seine Olympia-Sperre zu akzeptieren.

Das BOA kündigte an, es werde vor Gericht mit allen Mitteln für den Erhalt der lebenslangen Olympia-Sperre von Doping-Betrügern kämpfen, "die sich selbst und den Sport in Misskredit gebracht haben".

Der Fall wird voraussichtlich nächste Woche vor dem Londoner High Court verhandelt. Spätestens am 20. Juli soll die britische Olympia-Mannschaft feststehen.